Gefahren von Ayahuasca – Risiken, Nebenwirkungen und Todesfälle
Ayahuasca, ein traditionelles pflanzliches Gebräu aus dem Amazonasgebiet, hat in den letzten Jahren weltweit an Bekanntheit gewonnen. Es wird in Zeremonien als Werkzeug zur emotionalen Heilung und Selbsterkenntnis eingesetzt. Doch obwohl viele Menschen von lebensverändernden Erfahrungen berichten, soll es auch dunkle Seiten geben: Berichte über Ayahuasca-Todesfälle, Verletzungen und Missbrauch in Zusammenhang mit Ayahuasca-Zeremonien.
Wie Ayahuasca wirkt
Ayahuasca kombiniert zwei Pflanzen: die Liane Banisteriopsis caapi und die Blätter der Psychotria viridis. Zusammen erzeugen sie eine stark psychedelische Wirkung, die intensive Visionen und Emotionen hervorruft.
Die Banisteriopsis caapi enthält sog. MAO-Hemmer, die verhindern, dass das Dimethyltryptamin (DMT) aus der Psychotria viridis im Körper abgebaut wird. Diese Kombination ermöglicht dann sehr tiefe spirituelle Erlebnisse.
Wenn du dich tiefgehender für Ayahuasca interessierst, solltest du dich umfassend informieren. Unsere umfassende Ayahuasca Anleitung erklärt dir alles, was du über diese Pflanze wissen musst – von der Vorbereitung über die Risiken bis hin zu möglichen Vorteilen.
Hier kommst du zu unserem Infovideo:
Gefahren und Risiken von Ayahuasca
1. Wechselwirkungen mit Medikamenten und Substanzen
Die MAO-Hemmer in Ayahuasca können lebensbedrohliche Reaktionen auslösen, wenn sie mit bestimmten Medikamenten oder Substanzen kombiniert werden, darunter:
- Antidepressiva: Insbesondere SSRIs können ein Serotonin-Syndrom verursachen, das zu Verwirrung, Krämpfen oder sogar zum Tod führen kann.
- Lebensmittel mit Tyramin: Käse, Wein und andere tyraminreiche Lebensmittel können zu Bluthochdruckkrisen führen.
- Andere Substanzen: Der Konsum von anderen psychoaktiven Substanzen oder Alkohol vor einer Zeremonie kann das Risiko schwerer Nebenwirkungen stark erhöhen.
2. Physische und psychische Vorerkrankungen
Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen oder psychischen Erkrankungen sind besonders gefährdet. Die Wirkung von Ayahuasca kann:
- Herzfrequenz und Blutdruck erhöhen, was für Menschen mit Herzerkrankungen gefährlich sein kann.
- Psychotische Episoden oder Panikattacken bei Menschen mit psychischen Vorerkrankungen auslösen.
Seltener berichten auch Menschen ohne Vorerkrankungen von herausfordernden Erfahrungen, die manchmal noch Wochen oder Monate nach der Zeremonie nachwirken können.
Wenn du mehr über potenzielle Risiken und Ausschlusskriterien psychedelischer Substanzen erfahren möchtest, findest du hier einen umfassenden Artikel zu diesem Thema.
3. Unzureichende medizinische Versorgung
Viele Ayahuasca-Zeremonien finden in abgelegenen Gebieten statt, in denen eine schnelle medizinische Versorgung nicht möglich ist. In Fällen von schweren Nebenwirkungen, wie von einer Nikotinvergiftung durch vorbereitenden Tabaksaft, kann manchmal keine Zeit bleiben, um Hilfe zu leisten.
4. Unseriöse Anbieter und falsche Dosierung
Die Zubereitung von Ayahuasca erfordert viel Erfahrung. Unerfahrene Anbieter oder solche, die nur auf Profit aus sind, können:
- Die Dosierung falsch ansetzen, was zu gefährlichen Reaktionen führen kann.
- Ungesunde oder gefährliche Zusatzstoffe (wie Tollkirsche oder Engelstrompete) verwenden, die den Körper belasten.
- Teilnehmer unzureichend betreuen, was bei einer emotionalen Krise sehr gefährlich sein kann.
Berichte über Todesfälle
Das ICEERS (International Center for Ethnobotanical Education, Research & Service) hat untersucht, wie viele Menschen Ayahuasca weltweit konsumieren und wie oft Todesfälle damit in Verbindung gebracht werden. Schätzungen zeigen, dass über vier Millionen Menschen Ayahuasca konsumiert haben, allein 2019 waren es etwa 820.000 Personen, die insgesamt über fünf Millionen Dosen konsumierten.
In den Medien wird Ayahuasca mit 58 Todesfällen zwischen 2010 und 2022 in Verbindung gebracht. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass das Getränk selbst diese Todesfälle direkt verursacht hat. In einigen wenigen Fällen, wo Ayahuasca eine Rolle gespielt haben könnte, hätten Unfälle oft durch bessere Sicherheitsmaßnahmen und Betreuung verhindert werden können.
Kurz gesagt: Wenn Ayahuasca verantwortungsvoll und sicher verwendet wird, ist es sehr risikoarm. Die Berichte über Ayahuasca-Todesfälle sind oft übertrieben und spiegeln nicht die wahren Ursachen wider.
Hier kannst du dir die Video-Erfahrungsberichte von unserem Team anschauen:
Wie können Risiken minimiert werden?
Wenn du dich trotz der Risiken für Ayahuasca interessierst, solltest du folgende, wichtige Punkte beachten:
1. Seriöse Anbieter wählen
- Recherchiere sorgfältig und wähle nur Anbieter mit einem guten Ruf und nachweisbarer Erfahrung.
- Vermeide Zeremonien, bei denen keine psychologische Screenings durchgeführt werden.
2. Medizinische Untersuchung
- Du kannst dich vor deiner Zeremonie ärztlich untersuchen lassen, um sicherzugehen, dass keine physischen oder psychischen Risiken bestehen.
- Informiere den Anbieter über mögliche Vorerkrankungen oder Medikamente, die du gerade einnimmst.
3. Vorbereitung und Diäten
- Halte die vom Anbieter empfohlene Diät ein, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.
- Verzichte vor der Zeremonie auf Alkohol und psychoaktive Substanzen.
- Gut vorbereitet sein: Die richtige Vorbereitung ist das A und O, um das Beste aus der Zeremonie herauszuholen und Risiken zu minimieren. Lies dazu unsere 10 Insider-Tipps zur Vorbereitung auf Ayahuasca und erfahre, worauf du besonders achten solltest.
4. Nachbereitung sicherstellen
- Plane genügend Zeit ein, um die Erlebnisse zu verarbeiten.
- Suche Unterstützung, wenn die Erfahrungen dich belasten oder du Unterstützung bei der Integration wünscht. Hier kannst du Kontakt zu unserem Experten-Team aufnehmen.
Fazit – Pflanze mit Risiken
Ayahuasca kann eine sehr tiefgehende Erfahrung sein, die Heilung und Selbsterkenntnis ermöglicht. Gleichzeitig birgt es Risiken, die man ernst nehmen sollte. Eine gute Vorbereitung, die Wahl eines seriösen Anbieters und die richtige Nachbereitung sind entscheidend, um die Erfahrung sicher und positiv zu gestalten. Am Ende sollte jeder selbst entscheiden, ob dieser Weg der richtige ist – mit Respekt und Vorsicht.
Wer sich unsicher ist, kann auch über Alternativen wie Psilocybin nachdenken. Psilocybin bietet ebenfalls tiefe Einsichten und Heilungserfahrungen, ist jedoch weniger intensiv und körperlich belastend als Ayahuasca. Unser Artikel Ayahuasca oder Pilze? hilft dir, die Unterschiede zu verstehen und herauszufinden, welche Option besser zu deinen Bedürfnissen passt.