
Cannabis (THC)

Cannabis (Gras, Weed, Marihuana) ist eine der weltweit bekanntesten psychoaktiven Substanzen und wird sowohl zu medizinischen als auch zu freizeitlichen Zwecken genutzt. Der Hauptwirkstoff von Cannabis, THC (Tetrahydrocannabinol), ist für die psychoaktiven Effekte verantwortlich und findet sich in den weiblichen Pflanzenteilen der Hanfpflanze.
Was ist Cannabis?
Cannabis ist eine Pflanze der Familie der Cannabaceae, und deshalb umfasst sie drei Hauptarten: Sativa, Indica und Ruderalis. Außerdem enthält sie über 100 verschiedene Wirkstoffe, von denen THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) die bekanntesten sind. Während THC für den psychoaktiven Effekt verantwortlich ist, wird CBD vor allem für seine beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt.
Die Pflanze wird seit Tausenden von Jahren als Heilmittel, Rauschmittel und in spirituellen Ritualen genutzt.
Wirkung von THC
THC wirkt auf das Endocannabinoid-System (ECS) des Körpers, welches ein komplexes Netzwerk von Nervenzellen ist und verschiedene Prozesse wie Stimmung, Appetit, Schlaf und Schmerzempfinden steuert.
Psychische Wirkungen:
- Euphorie
- Entspannung
- Veränderung der Wahrnehmung
- Kreativitätssteigerung
- Reduktion von Stress und Angst
Körperliche Wirkungen:
- Erhöhtes Hungergefühl („Munchies“)
- Trockener Mund
- Rote Augen
- Erhöhte Herzfrequenz
- Muskelentspannung
Die Wirkung von THC kann je nach Dosierung, Konsumform sowie individuellem Toleranzlevel und der Umgebung stark variieren. Daher gibt es auch viele verschiedene Arten, wie es konsumiert werden kann.
Konsumformen
Cannabis kann auf viele verschiedene Arten konsumiert werden, die alle unterschiedliche Wirkungsdauer und Intensität aufweisen.
Einnahme über… | Wirkdauer | Produkte |
---|---|---|
Lunge (geraucht) | 1-3 Stunden | Haschisch, Marihuana, Öl |
Magen (Oral) | Bis zu 8 Stunden | Edibles, Tinkturen, Öle, Konzentrate |
Über die Lunge
1. Rauchen
Das Rauchen der Pflanze (z. B. in einem Joint oder einer Pfeife) ist zwar die gängigste Konsumform, jedoch tritt die Wirkung hierbei innerhalb weniger Minuten ein und hält in der Regel 1–3 Stunden an.
2. Verdampfen (Vaping)
Das Verdampfen mit einem Vaporizer stellt eine gesündere Alternative zum Rauchen dar, da hierbei keine Verbrennungsstoffe eingeatmet werden. Außerdem setzt die Wirkung ähnlich schnell wie beim Rauchen ein.
3. Konzentrate
Cannabis-Konzentrate wie Wax, Shatter oder Hash enthalten hohe Mengen an THC und werden oft durch spezielle Geräte konsumiert. Diese Konsumform ist stärker und sollte nur von erfahrenen Konsument*innen genutzt werden.
Über den Magen-Darm-Trakt
1. Essbare Produkte (Edibles)
Cannabis kann in Lebensmitteln wie Brownies, Gummibärchen oder Getränken verarbeitet werden, wobei die Wirkung oft erst nach 30-90 Minuten einsetzt, aber deutlich länger hält (bis zu 8 Stunden).
2. Tinkturen und Öle
Diese werden sublingual (unter der Zunge) eingenommen und ermöglichen eine schnelle Aufnahme des THC in den Blutkreislauf.
Über die Haut (Topische Anwendung)
Cannabis-Cremes und -Salben wirken lokal und werden vor allem zur Schmerzbehandlung eingesetzt. Sie haben in der Regel keine psychoaktive Wirkung.
Synthetische Alternativen: HHC
HHC ist ein halbsynthetisches Cannabinoid, das zwar ähnliche Effekte wie THC hervorruft, jedoch in vielen Ländern legal erhältlich ist (allerdings nicht in Deutschland). Die Wirkung von HHC ist oft etwas milder als die von THC, jedoch deutlich stärker als CBD.
Dosierung und Toleranz
Die richtige Dosierung von THC ist entscheidend, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Wirkung von THC hängt von deiner individuellen Toleranz, deinem Körpergewicht und der Konsumform ab.
Dosis | Beispiel | |
---|---|---|
Anfänger | 2-5 mg THC | ~ 1-3 Züge |
Erfahrener Nutzer | 10-20 mg THC | ~ 1/2 Joint |
Starke Toleranz | > 20 mg THC | ~ 1 Joint |
Bei Edibles ist besondere Vorsicht geboten, da die Wirkung verzögert eintritt und leicht überdosiert werden kann. Es wird empfohlen, zunächst mit einer kleinen Dosis zu beginnen und mindestens 2 Stunden zu warten, bis die Wirkung eintritt.
Risiken und Nebenwirkungen
Auch wenn Cannabis als relativ sicher gilt, kann es dennoch unerwünschte Nebenwirkungen verursachen, insbesondere dann, wenn es in hohen Dosen oder regelmäßig konsumiert wird.
Kurzfristige Nebenwirkungen:
- Angst und Paranoia
- Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
- Koordinationsstörungen
- Erhöhter Herzschlag
Langfristige Risiken:
- Abhängigkeit (Cannabis Use Disorder)
- Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten
- Lungenschäden (bei regelmäßigem Rauchen)
- Psychische Probleme (z.B. Depressionen oder Psychosen)
Ein verantwortungsvoller Umgang kann diese Risiken erheblich minimieren und gleichzeitig die positiven Effekte der Pflanze fördern.
Ein weiterer Aspekt, den wir in einem unserer Videos beleuchtet haben, betrifft die langfristigen Auswirkungen von Cannabiskonsum auf unser Wohlbefinden. Schau dir hier das Video an:
Pharmakologie
THC wirkt hauptsächlich über das Endocannabinoid-System (ECS) im menschlichen Körper. Dieses System hat zwei zentrale Rezeptoren: CB1 und CB2.
CB1- und CB2-Rezeptoren
- CB1-Rezeptoren: Sie befinden sich vor allem im Gehirn. Daher sind sie für die psychoaktive Wirkung von THC verantwortlich. Außerdem beeinflussen sie Stimmung, Gedächtnis und Appetit.
- CB2-Rezeptoren: Diese kommen hauptsächlich im Immunsystem vor. Sie helfen dabei, Entzündungen zu regulieren.
Aufnahme und Abbau von THC
THC wird entweder über die Lunge (beim Rauchen/Vaporisieren) oder den Verdauungstrakt (z. B. durch Essen) aufgenommen. Über den Blutkreislauf erreicht es die CB1- und CB2-Rezeptoren.
Der Abbau von THC findet in der Leber statt. Dort wird es in Metaboliten umgewandelt, darunter 11-Hydroxy-THC, das ebenfalls psychoaktiv ist. Dieses Molekül kann die Wirkung von Cannabis verlängern.
Nachweisbarkeit
Die Nachweisbarkeit von THC hängt davon ab, wie oft und wie viel konsumiert wurde: Im Blut bleibt THC bis zu 3 Tage und seine Abbauprodukte bis zu 3 Wochen nachweisbar. Im Urin kann THC je nach Häufigkeit des Konsums zwischen 1 Woche und 3 Monaten nachgewiesen werden. In den Haaren ist THC über mehrere Monate nachweisbar.
Safer Use von Cannabis
Um die Risiken beim Konsum zu reduzieren, empfiehlt es sich, einige einfache Regeln zu beachten:
- 1
Start low, go slow: Beginne mit einer niedrigen Dosis und steigere diese langsam, um deine individuelle Toleranz zu testen.
- 2
Set und Setting: Sowohl dein mentaler Zustand (Set) als auch die Umgebung (Setting) spielen eine entscheidende Rolle für die Wirkung von Cannabis. Konsumiere nur in einer sicheren und angenehmen Umgebung.
- 3
Kein täglicher Konsum: Regelmäßige Pausen helfen, eine Toleranzentwicklung zu vermeiden und den Genuss zu erhalten.
- 4
Kein Mischkonsum: Kombiniere Cannabis nicht mit anderen Substanzen wie Alkohol, da dies die Wirkung unvorhersehbar machen kann.
- 5
Bewahre Cannabis sicher auf: Halte Cannabis außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.
- 6
Achte auf Qualität: Verwende nur qualitativ hochwertiges Cannabis, idealerweise aus vertrauenswürdigen Quellen, um Verunreinigungen zu vermeiden. Du kannst dein Cannabis auch mit den Psychedelika-Testkits aus unserem Shop ganz einfach zuhause auf Verunreinigungen testen.
Ein weiterer wichtiger Punkt beim verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis ist das Verständnis dafür, wie die Pflanze als Werkzeug genutzt werden kann. In diesem Video erklären wir, wie man das Potenzial von Cannabis für das persönliche Wachstum nutzen kann:
Mischkonsum
Der Mischkonsum von Cannabis mit anderen Substanzen ist weit verbreitet, birgt jedoch erhebliche Risiken. Die Kombination verschiedener Substanzen kann die Wirkung von Cannabis verstärken, verändern oder unvorhersehbar machen. Hier sind einige bekannte Kombinationen und ihre möglichen Auswirkungen:
Cannabis und Alkohol
Diese Kombination ist besonders häufig, kann aber sehr riskant sein. Alkohol verstärkt die Wirkung von THC und kann dazu führen, dass sich Konsumenten stärker berauscht fühlen als erwartet. Dies kann zu Schwindel, Übelkeit und einem erhöhten Unfallrisiko führen.
Cannabis und Tabak
Viele Menschen mischen Cannabis mit Tabak, um Joints zu rollen. Tabak enthält jedoch Nikotin, das stark süchtig macht, und die Verbrennung von Tabak erhöht das Risiko von Lungenschäden. Es führt auch dazu, dass man ein Sucht nach Cannabis entwickeln kann – die Anhängigkeit nach dem Tabak und die psychologische Wirkung des Cannabis verknüpfen sich im Gehirn zu einer sehr belohnenden Tätigkeit. Das macht diese Mischung besonders gefährlich.
In einem unserer YouTube-Videos haben wir genau dieses Thema behandelt. Du kannst es dir hier anschauen:
Cannabis und psychedelische Substanzen (z.B. LSD, Psilocybin)
Einige Konsumenten kombinieren Cannabis mit psychedelischen Substanzen, um die Intensität der Erfahrung zu steigern. Dies kann jedoch auch zu verstärkter Verwirrung, Paranoia oder Angst führen. Es ist wichtig, bei solchen Kombinationen vorsichtig zu sein und sich auf die Erfahrung gut vorzubereiten.
Fazit zum Mischkonsum
Der Mischkonsum von Cannabis mit anderen Substanzen sollte mit großer Vorsicht erfolgen. Viele Kombinationen erhöhen die Risiken erheblich und können unvorhersehbare Nebenwirkungen verursachen. Es ist in den meisten Fällen besser, Cannabis allein zu konsumieren und den Mischkonsum zu vermeiden.
Medizinische Anwendungen
In vielen Ländern wird Cannabis inzwischen zu medizinischen Zwecken verschrieben. Es wird unter anderem zur Behandlung folgender Erkrankungen eingesetzt:
- Chronische Schmerzen
- Multiple Sklerose
- Übelkeit und Erbrechen (z.B. bei Chemotherapie)
- Angststörungen
- Schlafstörungen
- Epilepsie
- PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
Medizinisches Cannabis enthält häufig eine abgestimmte Mischung aus THC und CBD, um die therapeutischen Effekte zu maximieren und Nebenwirkungen zu minimieren.
Rechtliche Lage
Hier ist eine Übersicht (Stand: Januar 2025) über die gesetzliche Situation im deutschsprachigen Raum:
Deutschland
Das Cannabisgesetz trat am 1. April 2024 in Kraft und erlaubt Erwachsenen, bis zu 50 Gramm getrocknetes Cannabis straffrei zu besitzen sowie bis zu drei Pflanzen privat anzubauen. Außerhalb der Wohnung dürfen bis zu 25 Gramm transportiert werden.
Anbauvereinigungen („Clubs“) dürfen Cannabis anbauen und an Mitglieder abgeben, wobei die Abgabemengen auf 25 Gramm pro Tag und 50 Gramm pro Monat begrenzt sind. Für Erwachsene unter 21 Jahren gelten reduzierte THC-Grenzen.
Medizinische Verwendung: Seit 2017 können Ärzte Cannabis bei schwerwiegenden Erkrankungen verschreiben. Patienten erhalten Cannabisblüten und -extrakte in Apotheken.
Österreich
Cannabis ist nach dem Suchtmittelgesetz (SMG) illegal. Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar. Es gibt jedoch Toleranzregelungen für geringe Mengen Eigenbedarf (meist bis 10 Gramm), wobei die Strafverfolgung je nach Bundesland variiert.
Medizinische Verwendung: Seit 2020 dürfen Ärzte Cannabis für medizinische Zwecke verschreiben, wenn andere Therapien nicht wirken.
Schweiz
Cannabis ist im Betäubungsmittelgesetz (BetmG) als kontrollierte Substanz aufgeführt. Besitz, Erwerb und Handel sind illegal. Geringe Mengen werden jedoch oft toleriert.
Medizinische Verwendung: Seit dem 1. August 2022 können Ärzte Cannabis verschreiben. Patienten erhalten Cannabis-basierte Medikamente in Apotheken, jedoch unter strenger Regulierung.
Geschichte
Cannabis hat eine lange Geschichte, die sich über Tausende von Jahren und zahlreiche Kulturen erstreckt. Die frühesten bekannten Verwendungen der Pflanze reichen bis in das Jahr 5000 v. Chr. zurück, als Cannabis nicht nur in China als Heilpflanze, sondern auch zur Herstellung von Seilen und Stoffen verwendet wurde.
In Indien wurde Cannabis im Rahmen spiritueller Rituale eingesetzt und ist bis heute ein Bestandteil hinduistischer Traditionen. Im antiken Ägypten wurde Cannabis als Medizin genutzt, und auch im antiken Griechenland sowie im Römischen Reich fand die Pflanze Anwendung.
Während des Mittelalters verbreitete sich der Gebrauch von Cannabis in Europa, vor allem in der Textilherstellung. In der Neuzeit brachten europäische Entdecker Cannabis nach Amerika, wo es insbesondere als Rohstoff für Papier und Kleidung verwendet wurde.
In der modernen Geschichte wurde Cannabis im 20. Jahrhundert zunehmend kriminalisiert. Die Prohibition begann in den USA und breitete sich schnell auf andere Länder aus. Erst in den letzten Jahrzehnten hat ein gesellschaftliches Umdenken stattgefunden, und viele Länder haben begonnen, den Gebrauch von Cannabis zu entkriminalisieren oder zu legalisieren, sowohl zu medizinischen als auch zu freizeitlichen Zwecken.
Cannabis legal erwerben
Es gibt noch keine offiziellen Stellen, bei denen man Cannabis legal kaufen kann. Es gibt aber die Möglichkeit, legal Cannabissamen zu kaufen, um selbst anzubauen. Das ist zum Beispiel in unserem Affiliate-Shop möglich.
Fazit
Die Hanfpflanze ist eine vielseitige Pflanze mit einem breiten Spektrum an Wirkungen und Anwendungen. Ein bewusster Umgang ist essenziell, um das volle Potenzial von Cannabis zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren.