Disclaimer: Psilocybinhaltige Pilze sind potentiell illegale Substanzen und wir unterstützen oder befürworten den Gebrauch dieser Substanzen nicht, wenn er gegen das Gesetz verstößt. Wir wissen jedoch, dass es trotzdem zu illegalem Drogenkonsum kommt und glauben deshalb, dass Informationen zur Schadensbegrenzung für die Sicherheit der Menschen unerlässlich ist. Aus diesem Grund soll dieser Leitfaden die Sicherheit derjenigen gewährleisten, die sich für den Gebrauch dieser Substanz entscheiden.

In unserer Anleitung zum Zauberpilze selber Züchten in Deutsch findest du alle wichtigen Informationen für den sicheren, verantwortungsvollen und strukturierten Anbau von psilocybinhaltigen Pilzen mit Hilfe von sogenannten Grow-Boxen.

Hygienemaßnahmen

Um Zauberpilze erfolgreich – also ohne Verunreinigungen durch Bakterien, Schimmel oder Fäulnis – selbst zu züchten, müssen einige Bedingungen eingehalten werden. Die oberste Regel: Hygiene! Wasche deine Hände gründlich und trage einen Mundschutz sowie ein Haarnetz, bevor du dich den Pilzen näherst und berühre sie nur mit sterilen Gummihandschuhen. Auch sämtliche dazugehörigen Werkzeuge und Materialien, etwa die Bestandteile Aufzuchtbox oder späteren Aufbewahrungsbehältnisse, sollten nur mit gewaschenen Händen angefasst und regelmäßig desinfiziert werden.

Im Folgenden geben wir dir eine übersichtliche Anleitung zum Zauberpilze mit Growkits selbst Anbauen, Ernten, Trocknen und Lagern ohne dabei ein Gesundheitsrisiko durch eine Schimmel- oder Lebensmittelvergiftung eingehen zu müssen.

Equipment

Wachstumsbedingungen

Der Ort zum Zauberpilze selber züchten sollte tagsüber und nachts sauber, kühl (zwischen 20°C und 25°C), trocken und hell durch Tageslicht, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Überprüfe die Zimmertemperatur regelmäßig mit einem Thermometer und achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht stark schwankt – wie es z.B. in einem Badezimmer der Fall ist. Natürlich sollten Kinder oder Tiere keinen Zugang zu dem Raum haben, in dem du deine Zauberpilze mit Hilfe eines Grow-Kits selbst züchtest.

Vorgehensweise

Prinzipiell gibt es 2 Möglichkeiten: Entweder du legst dir ein fertiges Grow-Kit zu oder du baust komplett selbst an und kaufst dir die zugehörigen Materialien einzeln. Letztere Variante ist sehr kompliziert und fehleranfällig und deshalb nur für erfahrene Züchter geeignet. Wir konzentrieren uns in diesem Guide auf die sicherste Möglichkeit.

Grow-Kits zum Zauberpilze selber Anbauen besteht aus einer Plastikschale mit einem geeignetem Substrat, auf dem die Zauberpilze wachsen können. Es ist bereits mit entsprechenden Sporen bestückt. Über ihre Bildung und Verbreitung funktioniert die Fortpflanzung von Pilzen. Außerdem enthält der Lieferumfang solcher Kits zum Zauberpilze selber Züchten einen wasserdichten Zip-Beutel, einen belüfteten Zuchtbeutel und eine Büro- oder Wäscheklammer.

Der beschriebene Vorgang lässt sich circa 3 bis 5 Mal wiederholen, bis die Nährstoffe im Substrat erschöpft sind. Befolge diese 15 Schritte unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen:

1. mit kühlem Wasser wässern, bis das Substrat vollständig durchfeuchtet ist
2. mit dem dazugehörigen Deckel verschließen
3. in einen wasserdichten Zip-Beutel packen
4. in den Kühlschrank stellen (Temperatur: zwischen 2°C und 8°C) 
5. nach 12 Stunden aus dem Kühlschrank und aus dem Zip-Beutel nehmen
6. Deckel an einer Ecke leicht öffnen und das überschüssige Wasser abgießen
7. Deckel ganz abnehmen und geöffnet in den belüfteten Zuchtbeutel stellen
8. Öffnung des Zuchtbeutels 2x nach unten falten 
9. Zuchtbeutel mit einer Büroklammer verschließen
10. Optional: für 2 Tage auf Heizmatte stellen (24°C) dann ausgeschaltet lassen, bis kleine Pilzköpfe sichtbar werden, Heizmatte ab dann wieder einschalten und Zuchtbeutel etwas weiter öffnen
11. Zuchtbeutel täglich 1x für 2min zur Belüftung öffnen
12. Innenseiten des Zuchtbeutels alle 2 Tage mit wenig Wasser besprühen (nicht direkt auf das Substrat oder einen Zauberpilz sprühen)
13. Zuchtbeutel wieder wie in Schritt 8 und 9 beschrieben verschließen
14. Schritt 11-13 bis zur Ernte wiederholen
15. Nach der Ernte wieder mit Schritt 1 beginnen

Ernte

Es dauert ungefähr 2-3 Wochen, bis du deine selbst gezüchteten Zauberpilze ernten kannst. Der beste Zeitpunkt zum Pflücken ist erreicht, wenn die dünne Hülle (= Velum) gerade beginnt aufzubrechen. Es sieht aus, als würde sich der Pilz häuten. Außerdem sollen sich die Hüte leicht geöffnet haben und nicht mehr m Stiel kleben. Die Lamellen unter dem Pilzkopf sind noch hell, da die Sporenbildung noch nicht eingesetzt hat. Dies sollte vermieden werden, damit die Grow-Box nicht für die nächsten Durchgänge verstopft.

Während du beim Pilze sammeln im Wald darauf achten solltest, dass du sie vorsichtig weit unten am Stiel abschneidest, um die Wurzel nicht zu zerstören, musst du deine Zauberpilze aus einem Grow-Kit vorsichtig herausdrehen, um das Substrat nicht zu schädigen. Verwende dafür unbedingt sterile Gummihandschuhe und stelle sicher, dass du auch den kleinsten Zauberpilz erwischst. Kleine Reste könne sonst schimmeln und die nächste Runde ruinieren.

Deine selber angebauten Zauberpilze sind direkt nach der Ernte verzehrbar. Wir raten dir jedoch davon ab, wie du im folgenden Kapitel nachlesen kannst.

Trocknung

Wir empfehlen dir, Zauberpilze immer getrocknet zu konsumieren. Die meisten Dosierempfehlungen beziehen sich auf das Trockengewicht, welches sich während dem Vorgang circa um das 10-fache verringert. Außerdem sind getrocknete Pilze vielfältiger einsetzbar und lassen sich im getrockneten Zustand länger aufbewahren als frisch. Mehr dazu findest du im nächsten Kapitel.

Beachte: Deine Zauberpilze sind erst vollständig getrocknet, wenn du sie wie einen Cracker brechen kannst. Wenn sie biegsam sind wie Gummi, trockne sie noch weiter – gegebenenfalls mit einer anderen Methode.

Zimmertemperatur

Die vermeintlich einfachste Methode zur Trocknung deiner selbst gezüchteten Zauberpilze ist zugleich die riskanteste; nämlich bei Zimmertemperatur. Hierbei kann es am ehesten zur Schimmelbildung kommen. Wird ein angeschimmelter Pilz konsumiert, läufst du Gefahr, an einer Vergiftung zu erkranken. Im Folgenden geben wir dir einige Hinweise, wie du dies möglichst sicher vermeiden kannst.

Wenn du deine Zauberpilze an der Luft trocknen möchtest, achte darauf, dass zwischen den einzelnen Pilzen ein Mindestabstand von 2cm eingehalten wird, damit sie nicht zusammenkleben. Du kannst sie in kleinere Stücke schneiden, um die Trocknungsdauer zu verringern. Achte hierbei unbedingt auf die Hygiene. Mit sterilen Gummihandschuhen und einem desinfizierten Messer auf einer sauberen Unterlage kannst du sicher gehen, dass die selbst gezüchteten Pilze nicht durch Bakterien und Keime verunreinigt werden.

Als Unterlage empfiehlt sich zunächst ein saugfähiges Küchenpapier auf einem Backofengitter/Grillrost, damit von allen Seiten so viel Luft wie möglich an deine selbst gezüchteten Zauberpilze kommen kann. Im Laufe des Trocknungsprozesses kannst du dann auf Backpapier wechseln.

Achte zudem darauf, dass du deine Pilze an einem dunklen Ort mit trockener Luft trocknest. Ein dunkles Tuch gegen die Sonne, ein Ventilator, eine Klimaanlage mit Dry-Air-Function oder ein einfacher Raumentfeuchter aus dem Baumarkt können hierbei behilflich sein. Die Temperatur sollte auch nachts bei 20-25°C liegen. Mit einem Innenthermometer kannst du dies einfach überprüfen.

Bittersalz/Magnesiumsulfat/Epsom-Salz

Diese Methode ist die schonendste Variante zur Trocknung deiner selbst gezüchteten Zauberpilze, da sie nicht erhitzt werden. Lass sie nach der Ente ein paar Stunden wie oben beschrieben bei Zimmertemperatur trocknen, um sie auf den nächsten Schritt mit Bittersalz als Trockenmittel vorzubereiten.

Bittersalz ist günstig und gibt es unter einem der drei genannten Namen überall zu kaufen. Schau mal in Apotheken, Drogerien, Baumärkten, Gartencentern oder bei hier nach. Ansonsten brauchst du für dies Methode einen Ofen, ein Backblech, einen Hammer, ausgekochte und abgekühlte Glasbehälter, Küchenrolle und eine verschließbare Kuchentransport-Box mit Gittereinsatz.

Zuerst musst du das Bittersalz auf einem Backblech verteilen und bei 250°C für 2h trocknen. Danach hat sich eine (heiße!) Bittersalz-Platte gebildet. Umwickele den Hammer mit Küchenpapier und zerklopfe die Platte auf dem Blech vorsichtig zu einem Pulver. Fülle dein Trockenmittel in die sauberen Gläser und fertig. Achte während dem gesamten folgenden Prozess darauf, dass deine Zauberpilze nicht in direkte Berührung mit dem Bittersalz kommen.

Um deine selbst gezüchteten Zauberpilze damit zu trocknen, ist Schnelligkeit gefragt, damit so wenig Feuchtigkeit wie möglich aus der Umgebung absorbiert wird. Fülle eine 2-3cm hohe Bittersalz-Schicht auf den Boden der Kuchentransport-Box und lege ein paar Küchentücher darüber. Auf das Einsatz-Gitter legst du die Zauberpilze mit einem guten Abstand voneinander, sodass sie später nicht zusammenkleben. Die Unterseite des Gitters darf die Küchentücher nicht berühren.

Zum Abschluss verschießt du die Box mit dem Deckel luftdicht und wartest ein paar Tage. Wechsle das Trockenmittel je nach noch verbleibendem Feuchtigkeitsgehalt deiner selbst gezüchteten Zauberpilze – also anfangs häufiger als zum Ende hin.

Dörrautomat

Die sicherste und schnellste Trockenvariante für deine selbst gezüchteten Pilze funktioniert mit einem Dörrautomaten mit Temperaturregelung. Stelle hierfür die niedrigste Stufe ein, diese sollte nicht über 40°C liegen, da ansonsten der in deinen selbst gezüchteten Zauberpilzen enthaltene Wirkstoff Psilocybin verloren gehen kann. Ideal sind 35°C. Nach circa 2 Tagen sollte deine Ernte vollständig und schimmelfrei getrocknet sein.

Backofen

Bei den meisten handelsüblichen Backöfen liegt die niedrigste Einstellmöglichkeit bei einer Temperatur von 50°C. Dabei werden deine selbst gezüchteten Zauberpilze zwar nach einer Weile trocken, aber der Wirkstoff Psilocybin ist auch zerfallen. Wenn du einen Ofen mit einer Einstellmöglichkeit unter 40°C besitzt, wähle die Funktion Ober-und Unterhitze.

Lagerung

Wenn du deine selbst gezüchteten Zauberpilze direkt frisch nach der Ernte verzehren möchtest, lagere sie vorübergehend in einem sterilen und gut belüfteten Behälter im Kühlschrank. Dort kannst du sie für circa 2 Tage aufbewahren. Um zum Beispiel eine Brotbüchse zu desinfizieren, lege sie für einige Minuten in eine ausreichende Menge kochendes Wasser, sodass diese komplett bedeckt wird. Trockne sie im Anschluss gut ab (neues Handtuch oder Küchenpapier) und stelle die Zauberpilze ohne Deckel kalt.

Nach einer vollständigen Trocknung kannst du deine selbst gezüchten Zauberpilz viel länger lagern. Der enthaltene Wirkstoff Psilocybin ist Sonnenlicht gegenüber empfindlich. Dein gewählter Ort sollte also kühl, trocken und dunkel sein. Packe deine trockenen Zauberpilze am besten mit einem Trockenmittel wie Silica-Gel (das sind die kleinen weißen Tütchen, die du z.B. in Schuhkartons findest) in ein vorher ausgekochtes Einweckglas, einen neuen Zip-Beutel oder vakuumiere sie. Wenn deine Zauberpilze in einem sauberen, luftdicht verschlossenen Behälter lagern, kannst du sie so für einige Monate aufbewahren.

Silica-Gel kann man übrigens mehrfach verwenden, wenn du die Baumwoll-Päckchen immer mal wieder für eine halbe Stunde bei 100°C in den Ofen legst. Schüttle die Tütchen währenddessen immer mal wieder durch, aber verwende unbedingt eine Zange oder ähnliches dafür, da das Silica-Gel richtig heiß wird. Als Probe, ob die Trocknung abgeschlossen ist, kannst du ein Tütchen auf einen Spiegel legen. Beschlägt der Spiegel, musst du weiter trocken. Beschlägt er nicht, ist das Silica-Gel bereit zum Wiederverwenden.

Risiken

Das größte Risiko bei der Eigenzucht von psilocybinhaltigen Zauberpilzen besteht in einer Verunreinigung der Ernte. Durch unzureichende Hygienemaßnahmen oder falscher/fehlender Trocknung kann es zur Bakterienbildung, Fäulnis oder Schimmel kommen, welcher beim Verzehr deine Gesundheit gefährden kann.

Achtung: Wenn sich einmal Schimmel auf deinen selbst gezüchteten Zauberpilzen gebildet hat, wirst du ihn auch durch Trocknen oder Abkratzen nicht mehr los. Schimmel bildet ein teilweise unsichtbares Netzwerk aus, sodass deine Erträge entsorgt werden müssen. Vergiftungen durch Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) können je nach Art ähnliche Krankheitszeichen wie bei einer bakteriell bedingten Lebensmittelvergiftung verursachen; etwa Magen-Darm-Erkrankungen, Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, aber auch deutlich verheerende Symptome.

Außerdem hast du bei selbst gezüchteten Pilzen weniger Anhaltspunkte über den Psilocybingehalt deiner Zauberpilze, als bei erworbenen Exemplaren. Es handelt sich um ein Naturprodukt, dessen Wirkstoffgehalt schwankt. Taste dich also langsam an die Dosierung heran und benutze eine Feinwaage zum Abwiegen. In der Literatur finden sich übrigens widersprüchliche Angaben, ob im Hut oder im Stiel des Zauberpilzes tendenziell mehr Psilocybin enthalten ist. Als Faustregel lässt sich beim Zauberpilze selbst anbauen folgendes sagen:

Die ersten Erträge aus deiner Growbox enthalten meistens weniger Psilocybin als die selbst gezüchteten Zauberpilze aus der 2. Runde derselben Box.

Wenn du mehr zum Thema Safer Use im Umgang mit psilocybinhaltigen Pilzen oder Trüffeln erfahren möchtest, findest du auf unserer Website dazu hilfreiche Informationen.