Microdosing Fliegenpilz
Die ultimative Fliegenpilz Microdosing Anleitung – Wirkung, Nutzen, Risiken
In diesem Artikel findest du alle wichtigen Informationen zum Microdosing mit dem Fliegenpilz, Amanita Muscaria, für einen sicheren und verantwortungsvollen Gebrauch.
Übersicht
Der Fliegenpilz ist ein Pilz aus der Gattung der Wulstlinge. Weil diese Gattung auch tödlich giftige Pilze wie den Amanita Phalloides enthält, hat der Fliegenpilz wahrscheinlich seinen schlechten Ruf gewonnen. Allerdings ist es durch den Fliegenpilz noch nie zu einem dokumentierten Todesfall gekommen.
Ganz im Gegenteil – der Fliegenpilz kann einen besonderen Nutzen haben. Seine Inhaltsstoffe Muscimol und Ibotensäure sind psychoaktive Substanzen, die auch psychedelisch wirken können. Sibirische Schamanen nutzten ihn oft, um Visionen zu erhalten. Und in heutiger Zeit wird er mehr und mehr zum Microdosing benutzt. Dabei wirkt der Fliegenpilz anregend, energetisierend und enthemmend.
Eine umfassende Substanzinfo findest du in unserem Fliegenpilz-Guide.
Was ist Microdosing?
Microdosing bezeichnet eine Konsumform von Substanzen in einer sehr geringen Dosis. Tatsächlich soll die Dosis so klein sein, dass man keine Wirkung im Alltag spürt, während man trotzdem von der positiven Wirkung der Substanz profitiert. Denn häufig sind psychedelische Erfahrungen intensiv und anstrengend und brauchen viel Vor- und Nachbereitung, weshalb heute viele auf den subtilen Nutzen des Microdosings zurückgreifen.
Es lassen sich nahezu alle Substanzen mikrodosieren, vor allem aber ist dieser Trend mit Psychedelika zum ersten Mal entstanden. Ihnen wird nachgesagt, dass sie die Neuroplastizität im Gehirn nachhaltig erhöhen und somit Veränderungen von Gewohnheiten und negativen Mustern einfacher machen sowie die Konzentration und Kreativität steigern können.
Auch der Fliegenpilz wird nun mehr und mehr im Microdosing benutzt, denn er hat ein sehr spannendes Wirkungsspektrum.
Pharmakologie
Der Fliegenpilz hat zwei wirkende Hauptbestandteile – Muscimol und die Ibotensäure.
Ibotensäure ist mehr im frischen Fliegenpilz vorhanden als im getrockneten. Für Muscimol gilt das Gegenteil, denn die Ibotensäure decarboxyliert zu Muscimol im Verhältnis 1:1 beim Trocknen des Pilzes.
Das bedeutet, dass beide Wirkstoffe im getrockneten Fliegenpilz relevant sind.
Muscimol aktiviert im Gehirn die GABA-Rezeptoren und wirkt dadurch sedativ, beruhigend und komatös auf das Stammhirn und kann auch zu einem Ausschütten von Dopamin führen. Im Gegensatz dazu führt die Ibotensäure zu einem erregenden, aufputschenden Zustand, weil sie die NMDA-Rezeptoren als Agonist aktiviert.
Wirkung und Nutzen
Die Wirkung von Muscimol auf das Stammhirn könnte zu einer Herabsenkung der wahrgenommenen Angst durch Bedrohungen führen. Beim Microdosing führt die Mischung dieser und der Effekte von Ibotensäure zu den folgenden Wirkungen:
- energetisierend, euphorisierend, enthemmend
- Stabilisierung der Stimmung
- verbessertes Selbstbewusstsein
- beruhigend und angstlösend
- Besserung von Schlafproblemen
- erhöhte Konzentration
Die Wirkung des Fliegenpilzes nachzuempfinden ist schwierig, ohne sie selbst erlebt zu haben.
Durch das Microdosing spürt man eine leicht euphorisierende Wirkung, die die Stimmung aufhellt und das Selbstbewusstsein fördert. Es scheint so, als würden scheinbare Bedrohungen und Zweifel aus dem Bewusstsein entfernt werden. Das führt dazu, dass man im Alltag mehr Dinge tut, die man sich sonst nicht trauen oder Hemmungen erfahren würde. Manche sagen, es würde das Ego bestärken und so dazu führen, dass man mehr nach seinen Bedürfnissen und Grenzen handelt. Somit bringt der Fliegenpilz den Konsumenten näher zum authentischen Selbst.
Durch die Verringerung von u.a. Angst und Zweifeln durch die Aktivierung des Stammhirns kann sich nach der Einnahme von Fliegenpilzen eine Müdigkeit einstellen, da sich das Nervensystem endlich entspannen kann. Denn bei vielen Menschen ist ein angespannter Zustand, dem eines Überlebenskampfes ähnlich, der Grundzustand. Daher kann die Nebenwirkung der Müdigkeit auch als Einladung zur Entspannung interpretiert werden.
Studien
In den letzten Jahren sind einige Werke zu diesem Thema erschienen. Darin werden verschiedene weitere Vorteile des Fliegenpilzes diskutiert. In dem im Jahr 2022 erschienenen Buch Microdosing with A. Muscaria von Baba Masha listet die Autorin über 700 Berichte von Nutzern auf. Der Fliegenpilz habe den Menschen bei den unterschiedlichsten Symptomen geholfen: Schlaflosigkeit, Epilepsie, Allergien, Depressionen, Kopfschmerzen – um nur einige zu nennen.
Wissenschaftlich bestätigt sind diese Effekte nicht, da die Forschung dahingehend noch nicht richtig begonnen hat. Aber das Interesse scheint geweckt zu sein und das mediale Auftreten des Fliegenpilzes wächst langsam an.
Die besten Zusammenfassungen der Werke der letzten Jahre finden sich in den Bücherrezensionen von Kevin Feeney und Mika Turkia.
Zubereitung und Einnahme
Der Fliegenpilz sollte auf leeren Magen eingenommen werden, um die Wirkung zu maximieren. Danach sollte auch erstmal für ungefähr 2 Stunden am besten nichts gegessen werden.
Nicht getrocknete Pilze können zu Übelkeit aufgrund der hohen Menge an Ibotensäure führen. Das heißt, es sollten nur getrocknete Pilze konsumiert werden.
Einnahmemöglichkeiten sind sehr variabel. Am einfachsten ist es, sich einen Tee zu bereiten und das Pilzpulver einfach hinzuzufügen. Die Erwärmung durch den Tee veranlasst eine höhere Umwandlung der Ibotensäure in Muscimol und erhöht somit die Wirkung.
Hast du Kapseln zur Verfügung, dann sind diese aufgrund der konstanten Dosierungsmöglichkeit sehr vorteilhaft.
Die Einnahme kann am Morgen erfolgen, um mit Energie in den Tag zu starten oder am Abend. Nutzer berichten von einem erholsamen Schlaf und lebhaften Träumen sowie einer besseren Stimmung am nächsten Morgen.
Dosierung
Man sagt, die psychedelische Wirkung von Muscimol beginne bei ca. 5 mg des GABA-Agonisten. Alles darunter, bei der man die Wirkung noch nicht spürt, kann somit als Microdosing gesehen werden. Je nach Region und Charge kann der Gehalt an Muscimol in den Fliegenpilzen variieren. In der unteren Tabelle findest du eine Beispielrechnung.
Die Dosierung kann je nach Herkunft der Fliegenpilze variieren. Für Pilze aus Litauen, wo die Pilze für gewöhnlich gesammelt werden, wird eine Dosierung von 0,5 g getrockneter Fliegenpilze angesetzt. Fliegenpilzkapseln enthalten oft genau diese Menge, was die Dosierung vereinfacht.
Es ist ratsam, mit einer kleinen Dosis von 0,2 g anzufangen und je nach gewollter Wirkung nach oben anzupassen, aber nicht über 3 g pro Tag zu gehen. Die Dosis sollte für einen Microdosing-Effekt 3 g nicht überschreiten.
Gehalt an Muscimol | Mikrodosierung von Muscimol | Dosierung des getrockneten Pilzes |
---|---|---|
3 mg/g | < 5 mg | < 1,7 g |
In der Tabelle wird ersichtlich, dass bei einem Gehalt von 3 mg/g an Muscimol nicht mehr als 1,7 g des getrockneten Fliegenpilzes verzehrt werden sollte, wenn man eine Mikrodosis anstrebt.
An dieser Stelle sollte beachtet werden, dass nicht nur Muscimol eine psychoaktive Wirkung aufweist! Auch die Ibotensäure spielt eine große Rolle. Daher kann es zwar sein, dass der Gehalt an Muscimol im Fliegenpilz gering ausfällt, aber im Körper wird zum einen Ibotensäure zu Muscimol umgewandelt und andererseits wirkt auch die Ibotensäure selbst. Also sollte man sich mit der Dosierung in jedem Fall herantasten.
Berichten zufolge gibt es Menschen, die keine Wirkung bei Einnahme des Fliegenpilzes spüren. Sie werden als Non-Responder bezeichnet. Wissenschaftlich wurde dieses Phänomen bisher nicht untersucht.
Dauer
Über die empfohlene Dauer oder Frequenz ist wenig bekannt. Allerdings gibt es Fallberichte von täglichen Einnahmen über 30 bis 90 Tage mit einer Pause von mehreren Monaten. Wir empfehlen eine vorsichtige und bewusste Herangehensweise, die Dosierung anfänglich gering zu wählen und sich langsam zu steigern.
Beim ersten Mal sollte eine Dauer von 30 Tagen mit einer Pause von mindestens 30 Tagen eingehalten werden, um die Auswirkungen reflektieren und beobachten zu können. Dabei kann ein Microdosing-Journal helfen.
Risiken
Das größte Risiko ist, den Fliegenpilz zu verwechseln, wenn man ihn selbst sammelt. Dann könnte es zu Unfällen kommen. Bezieht man die Fliegenpilze allerdings aus einer sicheren Quelle, dann wird dieses Risiko eliminiert.
Weitere Risiken bestehen eher bei größeren Dosierungen. Beim Microdosing ist das gesundheitliche Gefahrenpotenzial sehr gering. Es kann gelegentlich und abhängig vom Konsumenten zu Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit kommen. Wenn diese Symptome auftreten, kann man mit der Dosierung runter gehen oder einige Tage eine Pause machen, um sich zu erholen. Letztlich ist der Sinn des Microdosings auch eine Verbesserung des Wohlbefindens, weshalb man sich nicht auf einen Plan verkrampfen sollte.
Geschichte
Die Verbindung des Fliegenpilzes mit dem Schamanismus ist gut dokumentiert. Bereits in prähistorischen Kulturen, wie denen der „Becherleute“ von Stonehenge, gibt es Hinweise auf den rituellen Gebrauch dieses Pilzes. In den germanischen und sibirischen Kulturen spielte der Fliegenpilz eine bedeutende schamanische Rolle. Besonders in Sibirien wurde sein Gebrauch detailliert beschrieben, wobei angenommen wird, dass dieser bis in die Steinzeit zurückreicht.
Vor der Überquerung der Beringstraße war der schamanische Gebrauch des Fliegenpilzes in Asien verbreitet. Als die Paläoindianer nach Nordamerika einwanderten, brachten sie den Fliegenpilzkult mit, der jedoch durch die Nutzung von psilocybinhaltigen Pilzen weitgehend verdrängt wurde.
Der Fliegenpilz taucht in vielen kulturellen und religiösen Kontexten auf. Es wird spekuliert, dass buddhistische Mönche den Fliegenpilz zur Erzeugung von Erleuchtungszuständen nutzten. In der Antike könnte der Pilz als „Ambrosia“ im Dionysoskult verwendet worden sein. Forscher vermuten, dass die Mänaden, die ekstatischen Anhänger des Dionysos, durch den Fliegenpilz berauscht wurden.
Historische Kräuterbücher erwähnen den Fliegenpilz meist nur als Giftpflanze. Seine psychoaktiven Wirkungen wurden erst in der Neuzeit durch sibirische Reisende bekannt gemacht. Interessanterweise wird der Fliegenpilz in einigen Regionen, wie Hamburg, Japan und Russland, als Nahrungsmittel verwendet. In Russland ist es beispielsweise üblich, frische Fliegenpilze in Wodka einzulegen, um dessen Wirkung zu verstärken.
Fliegenpilz Microdosing kaufen
Wenn du Fliegenpilze kaufen möchtest, kannst du das legal in Deutschland und vielen anderen Ländern machen, allerdings werden sie meist als nicht zum Verzehr bestimmt angegeben. Der Grund dafür ist, dass Fliegenpilze als giftig gelten und somit nicht als Lebensmittel eingestuft werden.
Als “Räucherwerk” kannst du sie dennoch unter anderem in unserem Affiliate-Shop unserer vertrauenswürdigen Partner erwerben.
Quellen
Toxicological and pharmacological profile of Amanita muscaria (L.) Lam. – a new rising opportunity for biomedicine (pensoft.net)
Effect of muscimol on dopamine metabolism of the rat hypothalamus – PubMed (nih.gov)
Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen: Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendung – Christian Rätsch