
Psilocybin (Zauberpilze, Zaubertrüffel)

Psilocybin ist ein natürliches Psychedelikum, das in bestimmten Pilzen und Trüffeln vorkommt. Es verändert Bewusstsein und Wahrnehmung, löst intensive Halluzinationen aus und kann tiefgreifende emotionale Erlebnisse hervorrufen. Neben seiner rituellen Nutzung rückt Psilocybin zunehmend in den Fokus der Wissenschaft – insbesondere als vielversprechende Therapie bei Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen.
Übersicht
Wirkstoff | Psilocybin, Psilocin |
Dosierung | 1-3 g getrockneter Pilz |
Wirkdauer | 4-8 Stunden |
Legalität | Ilegal |
Zauberpilze und Zaubertrüffel sind wilde oder gezüchtete Pilze, die Psilocybin enthalten, eine natürlich vorkommende psychoaktive und halluzinogene Verbindung. Psilocybinhaltige Pilze gehören zu den vier klassischen Psychedelika (neben LSD, Meskalin und DMT). Sie werden auch „Magic Mushrooms“ genannt und werden schon seit ungefähr 1000 v.Chr. zu rituellen Zwecken verwendet.
Das kulturelle Erbe und die Verwendung von Zauberpilzen zieht sich durch die gesamte Frühgeschichte und reicht bis in die Neuzeit. Frühe Belege für die Verwendung durch mittel- und südamerikanische Schamanen wurden an zahlreichen Orten gefunden [1]. Psilocybin ist bekannt für seine geistöffnende Wirkung und viele Anwender sprechen von nachhaltigen, lebensverändernden Erfahrung, nachdem sie Pilze konsumiert haben. Auch die Anwendung von Microdosing mit Psilocybin gewinnt an Beliebtheit.
Spitzkegeliger Kahlkopf (Psilocybe semilanceata)
Wirkung
Psychedelische Pilze und Trüffel bewirken einen Rausch mit Scheinhalluzinationen, also Veränderung der Wahrnehmung aller Sinne. Dabei treten oft Freude, Leichtigkeit, Euphorie und Glücksgefühle auf.
Auch spirituelle Erfahrungen werden durch Psilocybin hervorgerufen. Eine Studie der John Hopkins Universität konnte zeigen, dass die Einnahme von Psilocybin bei Patienten mystische und spirituelle Erfahrungen auslösten, die zu positiven Veränderungen im Leben geführt haben. Diese Veränderungen wurden auch von der Gemeinschaft der Person als dauerhaft bestätigt.
Nebenwirkungen von Psilocybin können auch auftreten: Übelkeit, Schwindel, Panikattacken und Angstzustände. Die Einnahme kann auch kurzzeitige – selten längere – psychotische Zustände hervorbringen. Dabei ist das Set & Setting entscheidend für die Qualität der Erfahrung.
Das bedeutet, dass die Umgebung und die mentale Verfassung des Konsumenten entscheidend dazu beitragen, wie der Psilocybin-Trip verläuft. Eine grobe Faustregel ist, dass alle Emotionen – positive wie negative – unter Einfluss von Psilocybin verstärkt werden.
Psilocybin ist für seine geistesöffnende Wirkung bekannt. Viele Anwender sprechen von nachhaltigen, lebensverändernden Erfahrungen mit dieser Substanz. In den letzten Jahren gewinnt Psilocybin besonders durch die Anwendung von Microdosing an großer Beliebtheit.
Dosierung
Da Pilze und Trüffel ein Naturprodukt sind, treten Schwankungen im Psilocybin-Gehalt auf. Daher sollte der Konsum von Psilocybin haltigen Pilzen mit Vorsicht geschehen. Außerdem sind unterschiedliche Pilzsorten auch unterschiedlich potent.
Eine mittlere bis hohe Dosis sind 25 mg Psilocybin. Diese Dosierung wird oft als Standard in therapeutischen Studien verwendet und stellt eine therapeutisch relevante Dosis dar. Wir werden diese ebenfalls als Standard benutzen für die Berechnung in der nachstehenden Tabelle.
Pilz/Trüffel | Psilocybin-Gehalt (%) | Benötigte Menge für 25 mg Psilocybin |
---|---|---|
Golden Teacher (Psilocybe cubensis) | 0,6 – 1,2% | 2,1 – 4,2 g |
Albino Penis Envy (APE, potente Ps. cubensis) | 1,0 – 2,0% | 1,3 – 2,5 g |
Wavy Caps (Psilocybe cyanescens) | 1,2 – 1,8% | 1,4 – 2,1 g |
Flying Saucer Mushroom (Psilocybe azurescens) | 1,2 – 2,0% | 1,3 – 2,1 g |
„Philosopher’s Stone“ Trüffel Psilocybe tampanensis (frisch) | 0,2 – 0,5% | 5 – 12,5 g |
Ist man an höheren Dosierungen interessiert, sollte man sich vorsichtig herantasten, da jeder Pilz eine andere Potenz haben kann.
Das Dosieren von nur ganz wenig Psilocybin wird auch Microdosing genannt und liegt im Bereich von ungefähr 0,1–0,2 g getrocknetem Pilz (je nach Sorte).
Chemie von Psilocybin
Die beiden psychoaktiven Stoffe in magischen Pilzen sind Psilocybin und Psilocin. Für die berauschende Wirkung ist hauptsächlich Psilocin verantwortlich, welches im Verdauungstrakt aus Psilocybin umgewandelt wird. Bei einer nicht oralen Konsumform von Psilocybin werden übrigens die gleichen psychedelischen Effekte ausgelöst. Für den Anwender macht also keinen Unterschied, ob das Psilocybin in Psilocin umgewandelt wird oder nicht.
Genau wie bei LSD wirkt das Psilocybin auf den 5-HT2A-Rezeptor [2] und sorgt dort für die halluzinogene Wirkung.
Einnahme von Zauberpilzen
Alle Pilze lassen sich frisch oder trocken verzehren, aber für eine genauere Dosierung eignen sich trockene Pilze besser. Je länger die Pilze gekaut werden, desto mehr Psilocybin kann potentiell in den Kreislauf gelangen.
Andere typische Einnahmeformen sind:
- Im heißen Wasser für 15 Minuten quellen lassen und dann als Tee trinken
- Pilze in handelsübliche Kapseln packen und runterspülen
- Die Zauberpilze fürs Kochen verwenden, z.B. für die Herstellung von Honig
- Herstellung eines Psilocybin-Extraktes mit Alkohol und Orangensaft
Eine Alternative zu echten Pilzen ist die semi-synthetische Substanz 4-AcO-DMT, welche im Magen zu Psilocybin verstoffwechselt wird und sich um einiges einfacher dosieren lässt.
Falls du offene Fragen bzgl. der Einnahme oder Dosierung hast, kann dir auch hier unsere Psychedelika-Beratung weiterhelfen, bei der du Schritt für Schritt lernst, Psychedelika sicher und strukturiert anzuwenden.
Effekte
Die folgende Tabelle zeigt, mit welchen Effekten du beim Golden Teacher, Psilocybe Cubensis, rechnen kannst.
Dosis (getrocknet) | Effekte |
---|---|
50 – 250 mg (Microdosing) |
|
0,25 – 0,75 g (Minidosing) |
|
0,75 – 1,25 g (Mididosing) |
|
1,25 – 2,5 g (volle Dosis) |
|
2,5 – 5 g (starke Dosis) |
|
5+ g (heroische Dosis) |
|
Wie sich die Effekte und Wirkungsdauer von Zauberpilzen zu denen von LSD und DMT unterscheiden und was das Besondere an einer Pilz-Erfahrung ist, erfährst du in folgendem Video.
Wirkungsdauer
Die Wirkungsdauer von Zauberpilzen variiert je nach Dosierung.
Dauer bei einer normalen Dosis | |
---|---|
Insgesamt | 4 – 8 Stunden |
Wirkungseintritt | 15 – 45 Minuten |
Peak | nach 2-3 Stunden |
Herunterkommen | nach 4-6 Stunden |
Risiken
Das größte Risiko bei Pilzen geht von der etwas schwierigeren Dosierung aus. Es gibt allerdings keine bekannte tödliche Dosis von Psilocybin. Außerdem kommen viele Untersuchungen, auch die von David Nutt, zu dem Schluss, dass das Schadenspotenzial von Psilocybin im Vergleich zu anderen, teilweise legalen Drogen sehr gering ist.
Weitere Studien aus den Jahren 2000 – 2011 kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Da die Wirkung von Psilocybin nicht abhängigkeitserzeugend ist und die Wirkstoffe nur geringe Toxizität aufweisen, bestehen die Gefahren der Zauberpilze hauptsächlich in psychischen Risiken, gerade für psychisch labile Personen.
Bad Trips
Unangenehme Erfahrungen, sogenannte Bad Trips, sind durchaus möglich und sollten vermieden werden. Sie entstehen durch ungeeignete Settings, also die Umgebung, eine schlechte mentale Verfassung oder eine zu hohe Dosierung. Sie stellen allerdings keine körperliche Bedrohung dar, auch wenn es sich für den Konsumenten so anfühlen kann.
Latente Psychosen
Eine größere Bedrohung stellen latente Psychosen dar. Das sind Psychosen, die in der Person aufgrund genetischer Veranlagung „schlummert“. Wenn eine Person mit einer solchen Vorbelastung Psychedelika nimmt, kann diese schlafende Psychose ausbrechen. Bei manchen Personen hält diese auch länger als nur für die Dauer des Trips an, daher ist hier besonders auf Vorsicht zu achten.
Safer Use
- 1
Informiere dich: Recherchiere über Wirkung, Dosis und Risiken.
- 2
Sichere Umgebung: Konsumiere an einem sicheren, ruhigen Ort.
- 3
Starte mit niedriger Dosis: Beginne mit einer kleinen Menge, z. B. 1–2 g getrocknete Pilze.
- 4
Konsumiere nicht alleine: Nimm einen nüchternen Begleiter oder erfahrenen „Trip-Sitter“.
- 5
Achte auf psychische Gesundheit: Vermeide den Konsum bei psychischen Problemen oder stressigen Zuständen.
- 6
Kein Mischkonsum: Kombiniere nicht mit Alkohol oder anderen Drogen.
- 7
Hydration: Trinke genug Wasser und iss leicht, um Übelkeit zu vermeiden.
- 8
Akzeptiere die Erfahrung: Bleibe ruhig bei intensiven Gefühlen oder Halluzinationen.
- 9
Notrufnummer: Wisse, wen du im Notfall nach Hilfe rufen kannst.
- 10
Vermeide gefährliche Situationen: Kein Konsum beim Autofahren oder in riskanten Umfeldern.
Mischkonsum
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Geschichte von Psilocybin
- 1955: In Mexiko nahm R. Gordon Wasson – begleitet von seiner Ärztin-Ehefrau Valentina – unter der Leitung der Heilpriesterin María Sabina an einer heiligen Pilzzeremonie der Mazateken teil.
- 1957: Wasson machte mit dem Artikel „Magic Mushrooms“ im Magazin Life die psilocybinhaltigen Pilze im Westen bekannt. Sechs Tage später veröffentlichte Valentina Wasson in This Week ihren Bericht „I Ate the Sacred Mushroom“ und schlug erstmals den Einsatz psychedelischer Pilze in der Psychotherapie vor.
- 1959: Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann isolierte Psilocybin und Psilocin aus Psilocybe mexicana und Psilocybe cubensis – später gelang ihm auch die Totalsynthese.
- 1962: Wasson und Hofmann besuchten Sabina erneut. Bei einer Velada setzte sie erstmals synthetisches Psilocybin in 5‑mg‑Pillen ein und bestätigte, dass sie die gleiche Wirkung wie die natürlichen Pilze entfaltet.
- Historische Nutzung: Archäologische Funde („Pilzsteine“) deuten darauf hin, dass psychoaktive Pilze in Lateinamerika bereits zwischen 1000 und 500 v. Chr. genutzt wurden. Das erste westliche Zeugnis stammt aus dem 16. Jahrhundert (Bernardino de Sahagún).
- 1960er Jahre & Heute: In den 1960ern fanden psycholytische Therapien mit Psilocybin statt – bis sie durch strenge Regulierungen gestoppt wurden. Heute erlebt die psilocybinassistierte Psychotherapie eine Renaissance, etwa bei therapieresistenten Depressionen und in der Palliativmedizin. Allerdings ist Psilocybin noch immer verboten und findet daher noch keine breite Anwendung in der Psychotherapie.
Legalität
In Deutschland sind Psilocybin und Psilocin verboten (BtMG).
Zwar sind die Reinsubstanzen Psilocybin und Psilocin in den Niederlanden auch verboten, allerdings wurden dort psilocybinhatige Trüffel als Genussmittel kategorisiert und gelten damit für Erwachsene als voll verkehrsfähig. Der Besitz, Konsum und Handel mit diesen ist dort also erlaubt und ermöglicht uns, legale und sichere psychedelische Retreats in den Niederlanden stattfinden zu lassen.
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Quellen
[1] Geiger, H. A., Wurst, M. G., & Daniels, R. N. (2018). DARK Classics in Chemical Neuroscience: Psilocybin. ACS chemical neuroscience, 9(10), 2438–2447.
[2] Geiger, H. A., Wurst, M. G., & Daniels, R. N. (2018). DARK Classics in Chemical Neuroscience: Psilocybin. ACS chemical neuroscience, 9(10), 2438–2447.
[3] Nichols D. E. (2018). Dark Classics in Chemical Neuroscience: Lysergic Acid Diethylamide (LSD). ACS chemical neuroscience, 9(10), 2331–2343.
[4] Lebedev, A. V., Kaelen, M., Lövdén, M. et al. (2016). LSD-induced entropic brain activity predicts subsequent personality change. Human brain mapping, 37(9), 3203–3213.
[5] Cohen, S. (1960). Lysergic acid diethylamide: side effects and complications. J. Nerv. Ment. Dis. 130, 30−40.
[6] Ly, C., Greb, A. C., Cameron, L. P. et al. (2018). Psychedelics Promote Structural and Functional Neural Plasticity. Cell reports, 23(11), 3170–3182.
[7] Griffiths, R. R., Richards, W. A., McCann, U., & Jesse, R. (2006). Psilocybin can occasion mystical-type experiences having substantial and sustained personal meaning and spiritual significance. Psychopharmacology, 187(3), 268–292.
LSD – Mein Sorgenkind: Die Entdeckung einer „Wunderdroge“ – Albert Hoffmann
Microdosing: Niedrig dosierte Psychedelika im Alltag – Markus Berger