Was ist Psychedelika-Coaching?

24. Juni 2020|Allgemein, Mindset, Psychedelika|
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Was zum Teufel ist Psychedelika-Coaching?



Im Artikel “Psychedelika werden […] Coaching revolutionieren” auf XING.de, zeigt Autorin Anne Philippi, dass der wissenschaftliche und gesellschaftliche Fortschritt bezüglich psychedelischer Substanzen, wie LSD oder Magic Mushrooms, diese gerade aus dem Untergrund zu befördern scheint. 

Während viele diese Entwicklung als seit langem fällig ansehen, werden, vor allem in den älteren Generationen der Gesellschaft, empörte Stimmen laut. So gehören zu diesem Artikel Kommentare wie “Ist denn unsere Welt so langweilig, dass man ihr entfliehen muss?” oder “Das kann nicht wirklich euer Ernst sein” noch eher zu den harmloseren, oppositionellen.

Mein Name ist Jascha Renner und ich bin Psychedelika-Coach. Ich begleite mit meiner Arbeit Menschen auf ihrem Weg, psychedelische Substanzen für ihre persönliche Weiterentwicklung einzusetzen – in sicherer, verantwortungsvoller und strukturierter Weise.

In diesem Artikel möchte ich darstellen, was es mit Psychedelika auf sich hat, in welchen Lebensbereichen sie immer wichtiger werden und was ein Psychedelika-Coaching eigentlich genau ist.

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Psychedelika sind Drogen!

Ja, die Definition von Drogen, nämlich rauscherzeugende Substanzen, trifft natürlich auch auf Psychedelika zu; genauso wie auf Heroin, Alkohol und Zucker. Bedeutet: Aus einem wissenschaftlichen und faktischen Blickwinkel können wir das Wort Droge nicht anwenden, um bestimmte Substanzen abzuwerten. Im gesellschaftlichen Sprachkontext hat sich die Konnotation der Terminologie Droge jedoch anders entwickelt.

Im Volksmund werden nur die Substanzen als Droge geschimpft, die im Betäubungsmittelgesetz (ehemals Opiumgesetz) stehen; also deren Handel und Besitz unter Strafe steht. Die Intentionen, die hinter dem Verbot von Drogen stehen, sind jedoch nicht erst kürzlich entstanden, sondern vor allem in den späten 60er-Jahren. Initial in den USA und dann wenige Jahre später auch in Deutschland.

Drogenverbote

In den letzten Jahren ist die Debatte um die Drogenpolitik mit Nachdruck neu entfacht worden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Beispielsweise solle ein jeder ein Recht auf Drogen haben, da der eigene Körper immer einem selbst gehöre und Drogen in erster Linie den Körper des Konsumenten beeinflussen.

Die deutsche Drogenpolitik bezog sich bis in die 90er-Jahre ausschließlich auf illegalisierte Substanzen, welche im Mittelpunkt politischen Interesses standen. Der wissenschaftliche Fortschritt der letzten Jahrzehnte hat diese Ansichten als überholt enttarnt, wie die Ergebnisse der Forschungsarbeit des Imperial Colleg London zeigen.

Macht LSD körperlich abhängig?

Wie oben bereits beschrieben, können LSD und co. körperlich nicht abhängig machen, da sie die dafür notwendigen Eigenschaften nicht besitzen. Um zu verdeutlichen, dass wir psychedelische Substanzen nicht über einen Kamm mit Drogen wie Alkohol scheren können, möchten wir die Ergebnisse der Studien von Professor David Nutt begutachten.

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Das Forschungsteam um den Neurologen David Nutt zeigt, dass der legale Status der bekanntesten Drogen, wenig mit der tatsächlichen Gefährlichkeit für Konsument und Andere zu tun hat. Nutt, der zuvor in der Politik tätig war, beschrieb Gespräche innerhalb der Drogenkommission folgendermaßen: “Aber da war nichts. Gar nichts. Nicht mal ein Ansatz. Die haben jahrelang einfach drauflos diskutiert, und am Ende hat der Lauteste bestimmt, was wie verboten wird. Das war die unwissenschaftlichste Runde, in der ich je war.”

Doch warum werden vor allem Psychedelika, wie LSD und Magic Mushrooms, auf der Drogen-Gefährlichkeitsliste als so ungefährlich eingestuft, wo sie im allgemeinen Glauben doch Menschen in den Wahnsinn treiben sollen?

LSD macht Wahn “sinnig”

Aus Etwas “Sinn zu machen” ist denkbar einfach. Wir müssen lediglich herausfinden, aus welchen Einzelteilen dieses Etwas besteht und dann deren Zusammenhänge verstehen. Dies gilt nicht nur für das, was außerhalb des Menschen liegt, sondern auch für den Menschen selbst. Hinter die Kulissen unseres Gehirns zu schauen ist unglaublich schwer, denn unser Unterbewusstsein, in welchem der Großteil unseres Denkens passiert, ist uns im Alltag praktisch nicht zugänglich. 

Der Psychiater Stanislav Grof schrieb kurz nach der Entdeckung von Psychedelika in den 50ern, dass sie eines Tages für die Erforschung des menschlichen Geistes denselben Stellenwert haben werden, wie das Teleskop für die Astronomie oder das Mikroskop für die Biologie.

Seitdem ist vieles passiert, nämlich die umfassende Erforschung der Auswirkung und Wirkungsweise von Psychedelika auf das menschliche Gehirn. Im Imperial College in London wurde maßgebliche Arbeit geleistet, um die sensationellen Effekte dieser Substanzen auf die neuronale Ebene herunterzubrechen. Es wurde herausgefunden, dass der Teil des Gehirns, der an persönlichkeitsbezogenen Denken beteiligt ist, nämlich das Default Mode Network, für die Zeit des Rausches weniger durchblutet und damit eingeschränkt wird.

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Eine lang vergessene Perspektive

Wenn wir zur Welt kommen, kommen unsere neuronalen Hirnstrukturen quasi frisch aus der Produktion; neutral, natürlich, primär. Im Laufe unseres Lebens bilden Erfahrungen unsere Persönlichkeit, bilden “uns”, indem sie das Ego aufbauen, welches in der Psychologie als “das Selbst” gilt.

Um Anschluss in der Gesellschaft zu finden, um Nahrung zu beschaffen, um zu Überleben, benötigen wir dieses Ego. Es ist unsere Überlebens-App. Doch, was wir im Eifer des Gefechts oft vergessen, ist, dass dieses Ego nur eine App ist und nicht die das ganze Betriebssystem, oder die Hardware. 

Das Ego ist der abstrahierte Teil unseres Gehirns, welcher für personenbezogenes Denken verantwortlich ist. Was psychedelische Substanzen nun tun, ist einen unglaublich verlässlichen Weg zu etablieren, unsere Innenwelt und unsere Außenwelt aus einer Perspektive zu sehen, die wir das letzte Mal in der frühen Kindheit einnehmen konnten.

Das macht diese Substanzen zu einem extrem mächtigen Werkzeug zur persönlichen Veränderung. Denn die einzig-alleinige Blockade, die uns von der Änderung unseres Selbst zurückhält, ist unser Selbst. Doch wie können wir diese Blockade umgehen? Sind dafür wirklich Psychedelika notwendig?

“Das geht auch ohne Drogen”

In der Natur des Menschen liegt es, sich angegriffen zu fühlen, wenn etwas nicht den eigenen Meinungen und Überzeugungen entspricht. Dieser Abwehrmechanismus wurde in dieser Studie untersucht und zeigte, dass unser Gehirn konträre Meinungen als persönlichen Angriff deutet, vor allem bei politischen Überzeugungen – also auch der Drogenpolitik.

Die Veränderung zu einer Gesellschaft, die sich mit psychedelischen Substanzen verändern kann, ist auch eine Veränderung.

Während Psychedelika seit Jahrtausenden in vielen Kulturen der Welt regelmäßig zur Heilung und Weiterentwicklung eingesetzt werden, wirkt sich die Wandlung von Erfahrungsreligionen zu Glaubensreligionen sich weiterhin auf die moderne westliche Gesellschaft aus. 

Unsere tief eingebrannten Kollektiv-Glaubenssätze sind auf der einen Seite Jahrtausende lang perfektioniert worden, um unser Überleben bis ins hohe Alter zu ermöglich, rauben uns aber wiederum die Fähigkeit, außerhalb von System und Strukturen zu denken, um neue und noch bessere Wege zu finden. Richtig angewandt können Psychedelika das Tor zu einer ganz neuen Welt führen – unsere eigene Welt, unser lang vergessenes wahres Ich, das in uns allen schlummert. 

Psychedelika-Coaching?

Transformation passiert auch ohne psychedelische Substanzen, und psychedelische Substanzen passieren ohne Transformation. Doch was passiert, wenn wir beide Welten verschmelzen?

Psychedelika-Coaching hört sich im ersten Moment wahrlich neuartig an, fast schon nach Science-Fiction. Es ist jedoch weniger eine Hilfe zur Einnahme von psychedelischen Substanzen, sondern vielmehr eine Hilfe zur Entfaltung des eigenen Bewusstseins.

Die Geschichte zeigt, dass der pure Konsum solcher Moleküle uns nicht zwangsweise zu besseren Menschen macht. Die psychedelische Erfahrung ist ein beifahrender Katalysator, welcher die innere Entwicklung unseres Selbsts auf eine ungeahnte Weise unterstützen kann. Ohne diese parallele Entwicklung werden psychedelische Erfahrungen allerdings nichts weiter als ein nettes Gimmick bleiben.

Als Psychedelika-Coach ist es meine Aufgabe, Menschen auf ihrem Weg der persönlichen Weiterentwicklung zu begleiten. Sei es bei der Auflösung von vergangenen Traumata, der Durchbrechung innerer Blockaden, der Herausarbeitung des innersten Selbsts, oder der Findung einer Lebensrichtung. Die Essenz all dieser Herausforderungen ist immer die Gleiche: Verständnis und Umgang mit dem eigenen Ego, dem Selbst, zu erlernen und nachhaltig zu integrieren.

Psychedelika haben sich für diese Art von Arbeit als ein unfassbar mächtiges Werkzeug herausgestellt, welches als eine Ergänzung zur persönlichen Weiterentwicklung gesehen werden kann.

Fazit

Die psychedelische Renaissance ist in vollem Gange, in den USA ist die Legalisierung von psilocybinhaltigen Pilzen auf Kurs, in den Niederlanden haben die ersten riesen Psilocybin-Center eröffnet und überall auf der Welt laufen eine Vielzahl an Forschungsarbeiten.

Das Potenzial dieser Substanzen ist unbestreitbar, wir sind fast schon verblendet, uns weiterhin gegen Psychedelika auszusprechen. Doch tief gesellschaftlich-verwurzelte Glaubenssätze machen uns es immer noch schwierig, Gesetze und Konventionen einmal auszublenden und über den Tellerrand hinauszuschauen.

Psychedelika sind längst Realität, seit Tausenden von Jahren. Alles was gerade passiert ist, dass sie aus dem Untergrund erhoben werden, in welchen sie einst verbannt wurden. Ihrem Potenzial hat das jedoch nichts abgetan, nein, heute sind die gefragter, erforschter und verstandener denn je.

2020, das Jahr, in dem wir alle erkannt haben, dass es nicht um das Außen geht, sondern um unser aller Innen.

Jascha Renner
Psychedelic Coach (Website)

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