Blaue Strichzeichnung einer meditierenden Person mit einer Lotusblume über dem Kopf.

Psychedelika als Therapieoption – Chancen & Risiken

12. Februar 2023|Forschung, Psychologie|
psychedelic therapy

Psychedelika als Therapieoption – Chancen und Risiken:

Psychedelische Therapie stellt eine vielversprechende Möglichkeit in der Behandlung von psychischen Erkrankungen dar. Substanzen wie Lysergsäurediethylamid (LSD), Psilocybin (der Wirkstoff in „Magic Mushrooms“) und 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin (MDMA) werden in klinischen Studien untersucht, um ihre Wirksamkeit in der Behandlung von Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) zu evaluieren.

In Deutschland ist der Gebrauch von psychedelischen Substanzen jedoch illegal und ihre therapeutische Anwendung ist nicht zugelassen. Dennoch gibt es Organisationen, die sich für eine Legalisierung und weitere Forschung auf diesem Gebiet einsetzen, und sich auf die Verbreitung von Informationen und Bildung rund um psychedelische Therapien konzentrieren.

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Die Wirkung von Psychedelika auf den menschlichen Geist

Microdosing von psychedelischen Substanzen, also die Einnahme von niedrigen Dosen dieser Substanzen, gewinnt auch immer mehr an Popularität. Es gibt eine zunehmende Anzahl von Studien, die die Auswirkungen von Microdosing untersuchen. Diese Studien zeigen, dass Microdosing kognitive und emotionale Vorteile haben kann, wie z.B. verbesserte Konzentration und Stimmung. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass weitere Studien notwendig sind, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Microdosing vollständig zu verstehen.

Aktuell ist die Anwendung von psychedelischen Substanzen als Therapieoption in Deutschland illegal und weitere intensive Forschung und Studien sind definitiv noch notwendig, um die Wirksamkeit, Sicherheit und Möglichkeiten der Anwendung dieser Therapieform mit Psychedelika vollständig zu verstehen. Es ist jedoch wichtig, dass wir uns als Gesellschaft öffnen für die Möglichkeiten, die psychedelische Therapie bieten kann und uns auf die Ergebnisse der aktuellen und zukünftigen Studien einlassen.

Potenzielle Risiken bei der Einnahme von Psychedelika in Selbstversuchen

Eine kleine Lasche, die an „Psychedelika Therapie“ erinnert und die Pop-Art-Darstellung eines menschlichen Gesichts zeigt, ist in einer durchsichtigen Plastiktüte auf rotem Hintergrund eingeschlossen.

Jeder Einzelne, der sich für psychedelische Therapie interessiert, sollte sich sorgfältig über die Risiken und möglichen Auswirkungen informieren und sich von qualifizierten Fachleuten beraten lassen, bevor er sich dafür entscheidet. Selbstversuche mit psychedelischen Substanzen sollten im therapeutischen Sinne eher vermieden werden, da sie durchaus auch unvorhersehbare Gefahren mit sich bringen können und unter keinen Umständen als Ersatz für professionelle psychotherapeutische Hilfe angesehen werden sollten.

Bei setandsetting.de möchten wir seriöse Informationen und Coaching Angebote bereitstellen und auch wissenschaftliche Studien als Quellen nutzen, die sich mit der therapeutischen Wirksamkeit bestimmter psychedelischer Substanzen auseinandersetzen. Wir empfinden es vor allem als wichtig, dass wir uns weiterhin mit offenem Geist und verantwortungsbewusst mit diesem Thema auseinandersetzen, um die Möglichkeiten zu nutzen, die psychedelische Therapie bieten kann und gleichzeitig die Risiken und Unsicherheiten zu berücksichtigen. Auf diese Weise lässt sich ein vernünftiger und verantwortungsbewusster Umgang mit Psychedelika im Zuge unserer gesamten Gesellschaft erreichen. 

Forschungen zur Anwendung von Psychedelika in der Psychotherapie

Eine der bekanntesten Studien in Bezug auf psychedelische Therapie ist die „Beckley/Imperial Research Programme“, die von der Beckley Foundation durchgeführt wurde und in Zusammenarbeit mit dem Imperial College London stattfand. Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit von Psilocybin in der Behandlung von Depressionen und Angststörungen. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Psilocybin signifikante Verbesserungen in Bezug auf die Symptome von Depressionen und Angststörungen bei den Probanden bewirkte.

Eine weitere Studie, die von der Johns Hopkins University School of Medicine durchgeführt wurde, untersuchte die Wirksamkeit von Psilocybin in der Behandlung von PTSD. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Psilocybin eine signifikante Reduktion der PTSD-Symptome bei den Probanden bewirkte

Psychedelika Therapie

Studien zur Wirksamkeit von LSD und MDMA bei der Behandlung von Angststörungen

Eine Studie aus dem Jahr 2014, die von der Universität Basel durchgeführt wurde, zeigte, dass LSD signifikante Verbesserungen bei Patienten mit Angststörungen bewirkte. Es gibt darüber hinaus auch Studien, die die Wirksamkeit von MDMA in der Behandlung von PTSD untersucht haben. Eine Studie aus dem Jahr 2017, die von der Multidisziplinären Association für Psychedelische Studien (MAPS) durchgeführt wurde, zeigte, dass MDMA signifikante Verbesserungen bei Patienten mit PTSD bewirkte.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Studien in der Regel aktuell noch sehr klein sind und weitere Untersuchungen benötigt werden, um die Wirksamkeit und Sicherheit von psychedelischen Therapien vollständig zu verstehen. Wir finden es aber ermutigend zu sehen, dass die Ergebnisse dieser Studien vielversprechend sind und zeigen, dass psychedelische Therapien eine wertvolle Option in der Behandlung von psychischen Erkrankungen sein können.

Nach dem jetzigen Kenntnisstand sind psychedelische Therapien allerdings nicht für jeden geeignet und es ist wichtig, dass jeder, der sich für diese Form der Therapie interessiert, sich von qualifizierten Fachleuten bezüglich seiner Eignung beraten lässt. Die Anwendung von psychedelischen Substanzen in Form einer Therapie erfolgt bisher immer unter professioneller Aufsicht und in kontrollierten Umgebungen, um mögliche Risiken zu minimieren.

Die Renaissance der psychedelischen Medizin 

Bei diesen Studien handelt es sich zwar noch um Pilotstudien, weswegen weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Wirksamkeit und Sicherheit von psychedelischen Therapien vollständig zu verstehen. Es gibt aufgrund dessen immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen, die die Wirksamkeit psychedelischer Therapien unterstützen. Dass die Rechtslage in Deutschland zu diesem Thema weiterhin überprüft und angepasst wird, sowie wissenschaftliche Studien angedacht werden, macht es leichter, die Möglichkeiten der Anwendung psychedelischer Therapien in Deutschland zu ermöglichen.

SET & SETTING als wichtigste Vorbereitung für psychedelische Erfahrungen

Eine weitere wichtige Sache, die bei der Anwendung von psychedelischen Therapien beachtet werden sollte, ist das sogenannte „Set and Setting“. Dies bezieht sich auf die Umgebung und die mentale Einstellung des Patienten während der Therapie. Eine sichere und unterstützende Umgebung ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie, und eine mentale Vorbereitung, die auf Vertrauen, Offenheit und die Bereitschaft zur Veränderung ausgerichtet ist, kann auch von großer Bedeutung sein

Es gibt darüber hinaus vor allem am Anfang die Möglichkeit des Microdosings, was bedeutet, dass sehr geringe Dosen von psychedelischen Substanzen genommen werden, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Diese Praxis ist jedoch umstritten und es gibt noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise für die Sicherheit und Wirksamkeit von Microdosing.

Therapie mit MDMA, Pilzen und LSD:

Vortrag von Dr. Med. Frederike Meckel Fischer zum Thema Psychedelika Therapie:

Wichtige Quellen und Studien:

  • “Psilocybin with psychological support for treatment-resistant depression: an open-label feasibility study“ von Carhart-Harris et al. (2016)
  • “Psilocybin-assisted therapy: A model for treating PTSD“ von Mithoefer et al. (2018)
  • “LSD in the treatment of alcoholics“ von Abramson et al. (1967)
  • “MDMA-assisted psychotherapy for the treatment of post-traumatic stress disorder: study protocol for a randomized controlled trial

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