Salvia divinorum – Wirkung, Dosis, Einnahme
Salvia Divinorum – das wohl stärkste Psychedelikum der Welt. Unter dem Namen Aztekensalbei ist es ebenfalls bekannt und für seine stark visuellen und potenten Effekte berüchtigt. Da Salvia so potent ist, sollte man sich umso mehr mit den Risiken beschäftigen und einen bewussten Umgang pflegen. Daher haben wir hier eine Salvia divinorum Anleitung bereitgestellt für einen informierten und bewussten Umgang.
Was ist Salvia?
Azteken-Salbei, Götter-Salbei, Wahrsage-Salbei, Sally D, Magic Mint
Salvia divinorum ist die einzige psychoaktive Pflanzenart der Gattung Salbei (Salvia). Die Pflanze enthält den Wirkstoff Salvinorin A, der für ihre halluzinogenen Eigenschaften verantwortlich ist.
Die Pflanze wird üblicherweise bis zu 150 cm groß, kann aber auch bis zu drei Meter groß werden. Die krautige Pflanze ist im Südwesten Mexikos beheimatet, wo sie seit (unbekannt) langer Zeit für schamanistische Zwecke eingesetzt wird. Die Pflanze wird dort zum Räuchern, zur Heilung körperlicher Beschwerden, oder zur Erreichung eines visionären Rauschzustandes verwendet [1].
Durch ihre psychoaktive Wirkung ist Salvia seit den 1980er Jahren auch in der westlichen Kultur populärer geworden und wurde von renommierten Wissenschaftlern wie Albert Hofmann (Entdecker des LSD) erforscht.
Salvia divinorum wurde in Deutschland (2008), in der Schweiz (2010) und in Österreich verboten.
Wirkung & Effekte
Wenn du Salvia divinorum rauchst oder vaporisierst, tritt die Wirkung innerhalb von nur wenigen Sekunden ein. Bei geringen Dosierungen kann es lediglich zu einer leichten Wahrnehmungsveränderung kommen und ist vergleichbar mit anderen Psychedelika wie DMT oder LSD. Die Effekte bei höheren Dosierungen sind bei Salvia Divinorum jedoch durchaus einzigartig und werden von Konsumenten oft als “verschoben” beschrieben.
Neben den klassichen Effekten, die auch andere Psychedelika im Allgemeinen aufweisen, wie eine veränderte Sinneswahrnehmung oder der Verlust des Ich-Gefühls, hat Salvia ganz charakteristische Eigenschaften:
- Salvia-Schwerkraft: Die auffälligste körperliche Empfindung der Salvia-Erfahrung wird von vielen Menschen als „Salvia Gravity“ bezeichnet. Diese ist zumindest teilweise während den meisten Salvia-Erfahrungen vorhanden und nimmt mit der Dosis proportional zu. Es beginnt mit einem schweren Gefühl, das am Körper zieht und zerrt. Mit zunehmender Dosis wird es so stark, dass es den Konsument mit extrem hoher Geschwindigkeit und über weite Strecken in eine Richtung, die oft keinen Sinn ergibt, aus dem Körper hebt. Es fühlt sich an, als ob der Konsument in einen Raum geschoben oder gezogen wird, der sich von allem unterscheidet, was man bei den klassischen Halluzinogenen findet.
- Veränderte Körperform: Dieser Effekt, welcher als nicht-schmerzhafte Empfindung beschrieben wird, führt zu einer horizontal oder vertikalen Streckung des Körpers, die bis ins Unendliche gehen kann. Auch das Gefühl sich in zwei Hälften zu teilen, wird öfters beschrieben. Dies kann sogar dazu führen, dass der Konsument das Gefühl hat, in seiner aktuellen Umgebung tatsächlich zu einem leblosen Objekt geworden zu sein.
- Visuelle Veränderungen: Wenn die Augen während einer mittelstarken bis starken Erfahrung offen gehalten werden, treten in der Regel eine Reihe von Verzerrungen und Veränderungen auf. Diese werden als “einfacher” beschrieben, verglichen mit den optischen Veränderungen bei den klassischen Halluzinogenen.
- Kognitive Veränderungen: Der allgemeine “Mindtrip” von Salvia wird von vielen als eine kognitive Unterdrückung oder Verzerrung beschrieben. Die meisten Salvia-Erfahrungen erzeugen wenig bis keine persönliche Introspektion, hingegen eher mächtige und interessante Erfahrungen.
Nicht nur die Wirkung von Salvia zeigt Unterschiede zu klassischen Psychedelika, auch die Wirkungsweise im Gehirn unterscheidet sich deutlich von LSD, Psilocybin, DMT oder auch Meskalin.
Im folgenden Video werden die wichtigsten Fakten zu Salvia Divinorum zusammengefasst und dessen einzigartige Wirkung genauer beschrieben.
Pharmakologie
Das dissoziative Halluzinogen Salvinorin A zeigt bereits ab einer Menge von 200 Mikrogramm erste Wirkungen. Dies macht es zum stärksten in der Natur vorkommenden Psychedelikum (LSD ist wirkungsvoller, jedoch wird es aus dem Mutterkorn synthetisiert).
Verglichen mit LSD und ähnlichen Psychedelika, wirkt Salvinorin A nicht an den Serotonin 2A-Rezeptoren, genauso wenig an den NMDA-Rezeptoren, wie es die meisten Dissoziativa tun. Salvinorin A ist ein Opioid-Agonist und zielt auf den κ-Opioid-Rezeptor ab. Außerdem wurde die Affinität von Salvinorin für Dopamin-D2-Rezeptoren in einer biochemischen Studie nachgewiesen. Generell sind die genauen Zusammenhänge zwischen Salvinorin, Opioidrezeptoren und Dopaminstrukturen aber nicht vollständig bekannt [2].
Im Jahr 2020 wurde die Wirkung von Salvinorin A erstmalig mithilfe von Gehirnscans untersucht [3]. Besonders auffällig war hier die Abschwächung des Default Mode Network (Ruhezustandsnetzwerk) – genauso wie es bei den klassischen Psychedelika wie LSD oder DMT vorkommt. Dieses Netzwerk ist ein Geflecht von Hirnregionen, das vor allem mit Gedanken verbunden ist, aber auch eine Rolle bei den Emotionen spielt. Es wird aktiviert, wenn wir über uns und andere nachdenken oder uns in Raum und Zeit orientieren.
Die Tatsache, dass Salvinorin A selektiv auf das Netzwerk abzielt, trägt jedoch nur zur Verwirrung bei, da es sich in den meisten anderen Aspekten sehr von den klassischen Psychedelika unterscheidet. Das Interessante an den Ergebnissen ist, dass sie zu zeigen scheinen, dass Salvinorin A keine Besonderheit unter den Psychedelika ist, wenn es um die Verringerung der Aktivität im Default Mode Network geht.
Neuropharmakologe und Beteiligter der Studie Manoj Doss sagt dazu: „Wenn man bedenkt, dass Salvinorin A subjektive Wirkungen hat, die sich von denen klassischer Psychedelika unterscheiden, spricht das nicht gerade für die Idee, dass das Default-Mode-Netzwerk der Schlüssel zu deren Wirkung ist“.
Nutzen
Aufgrund ihrer psychoaktiven Eigenschaften wurde S. divinorum jahrhundertelang von den Mazateken für spirituelle, religiöse und medizinische Zwecke verwendet [1]. In der Volkstradition wird die Pflanze als Inkarnation der Jungfrau Maria angesehen und mit großem Respekt behandelt. Traditionell wurde sie von den Mazateken für die Linderung von Kopfschmerzen, Rheuma, Unterleibsschwellungen oder Durchfall verwendet [2].
In der westlichen Welt fangen immer mehr Menschen an, die Substanz zu verwenden, um Depressionen zu behandeln, ihre Meditationspraxis zu verbessern oder sich spirituell weiterzuentwickeln.
Obwohl im Vergleich zu anderen Psychedelika nicht viel Forschung zu den therapeutischen Effekten von Salvia divinorum betrieben wird, gibt es einige Hinweise, die zeigen, dass die Substanz sich bei der Behandlung von Sucht und Schmerzen als nützlich erweisen könnte sowie auch beim Verständnis von Schizophrenie und Alzheimer [2].
So kann man Salvia verarbeiten
Salvia divinorum kann gekaut, geraucht, oder als Tee getrunken werden.
Frische Blätter
Frische Blätter werden typischerweise für die Herstellung eines Blattquids (siehe Einnahmeform “Quidding”) verwendet und zur sublingualen Aufnahme unter die Zunge oder zwischen die Zähne und Backe gedrückt.
Getrocknete Blätter
Diese Form wird vor allem für Anfänger empfohlen, da man hier keine hohen Dosierungen erreicht.
Extrakte
Diese werden aus getrockneten Blättern hergestellt. Dabei wird die Potenz des Salvinorin A erhöht, indem die Blätter mit purem Salvinorin angereichert werden. Die Angabe dieser Potenz findet sich meist auf der Verpackung des Extrakts und wird mit 5X, 10X, 15X, oder 80X angegeben. 0,1 g eine 5X-Extrakts beinhaltet also in etwa so viel Salvinorin A, wie 0,5 g der getrockneten Blätter.
Tinktur
Eine Salvia-Tinktur wird durch Auflösen von reinem Salvinorin A, oder einer halbreinen Form, in Ethylalkohol hergestellt.
Einnahme & Dosierung
Salvia kann in vielen verschiedenen Weisen eingenommen werden. Im Folgenden beschreiben wir dir die bekanntesten und dementsprechend sichersten Methoden.
Rauchen: Getrocknete Blätter oder Extrakte
Salvia divinorum wird durch eine Pfeife oder eine Bong geraucht. Der Rauch sollte mindestens 15 – 20 Sekunden in der Lunge gehalten werden, um die maximale Wirkung zu entfalten. Innerhalb weniger Sekunden der Inhalation beginnt der Wirkungseintritt recht rapide und hat innerhalb einer Minute seinen Höhepunkt erreicht. Aufgrund der schwierigen Dosierung mit Salvia-Extrakten, sollte hier mit Vorsicht dosiert und konsumiert werden.
Für getrocknete Blätter gilt:
Wirkungsgrad | Dosis getrockneter Blätter |
---|---|
Leicht | 0,2 – 0,4 g |
Mittel | 0,4 – 0,6 g |
Hoch | 0,6 – 1 g |
Vaporisieren: Extrakte oder pulverisierte Blätter
Diese Methode sollte mit Vorsicht verwendet werden. Salvinorin A ist ab etwa 200 Mikrogramm wirksam, jedoch geht viel davon durch Verbrennen, Einatmen und auf dem Weg ins Gehirn verloren. So kommen nur etwa 5% des Wirkstoffs im Gehirn an. Es müssen ca. 1000 Mikrogramm Salvinorin A, also ein Milligramm, vaporisiert werden, um die minimale Dosierung zu erreichen.
Empfohlen werden Verdampfer bei 175 – 230 Grad, was mehr ist, als die Einstellungen der meisten Verdampfer.
Quidding: Frische oder getrocknete Blätter
Dies ist die bevorzugte und somit traditionelle Konsumform der Mazateken von Oaxaca. Verglichen mit dem Rauchen von Salvia divinorum, soll diese Erfahrung deutlich sanfter und langsamer sein. Es werden 15 – 25 Blätter verarbeitet, in dem die mittlere Vene des Blattes entfernt wird und die Blätter aufeinander gestapelt werden. Anschließend wird der Pack Blätter gerollt und für 15 – 20 Minuten seitlich außerhalb der Zähne in den Mund gequetscht. Die entstehenden (bitter schmeckenden) Säfte sollen möglichst unterhalb der Zunge gesammelt werden. Danach kann mit Wasser nachgespült werden, jedoch kann so Wirkstoff verloren gehen. Die Wirkung tritt etwa 15 – 25 Minuten nach Einnahme ein.
Diese Methode kann auch mit getrockneten Blättern gemacht werden, was jedoch als weniger angenehm beschrieben wird. Ein vorgehendes Eintunken in Wasser kann hier Abhilfe schaffen, jedoch die Wirksamkeit der Blätter verringern.
Wirkungsgrad | Menge getrockneter Blätter | Menge frischer Blättter |
---|---|---|
Leicht | 2 g | 10 g |
Mittel | 6 g | 30 g |
Hoch | 10 g | 50 g |
Tinktur
Tinkturen können oft im Internet direkt gekauft werden. Jedoch sind diese oft mit Alkohol hergestellt, was zu unangenehmen Reaktionen im Mundraum führen kann. Die Tinktur soll mit der gleichen Menge an heißem Wasser vermengt werden und dann für bis zu einer halben Stunde im Mundraum gehalten werden. Die Effektdauer der Tinktur ist länger als bei den anderen Methoden, jedoch zeitgleich auch schwächer.
Salvia-Tee
Für diesen Tee werden 3 – 4 Gramm getrocknete Blätter für fünf Minuten gekocht und dann für 15 weitere Minuten leicht geköchelt. Salvinorin A kann nicht über die Magenschleimhäute absorbiert werden, weshalb jeder Schluck Tee für 15 – 20 Sekunden im Mundraum verteilt und hin- und her geschwemmt werden sollte.
Microdosing
Salvia divinorum kann ebenfalls für das aus dem Silicon Valley bekannte “Microdosing” verwendet werden. Es wird berichtet, dass das Kauen von kleinen Mengen getrockneter Blätter die Stimmung hebt und die geistige Klarheit für den Rest des Tages verbessert, ohne psychedelische Effekte zu erzeugen. Wenn Salvia geraucht wird, kann der sogenannte “Afterglow” bis zu einer Woche andauern.
Es gibt wenige Studien über die Wirksamkeit oder Sicherheit von Microdosing mit Salvia, aber anekdotische Berichte deuten darauf hin, dass die Praxis von Vorteil ist. Eine Studie aus dem Jahr 2001 konnte belegen, dass eine 26-jährige Frau mit behandlungsresistenten Depressionen Erleichterung durch die Mikrodosierung von Salvia fand [4].
Einer der bekanntesten Salvia-Forscher, Dr. Peter H. Addy, sprach in einem Vortrag über Berichte zum therapeutischen Gebrauch von Salvia. Ihnen zufolge hat Salvia divinorum in geringen Mengen bereits antidepressive Eigenschaften.
Wirkungsdauer
Die Dauer von Salvinorin A unterscheidet sich je nach Konsumform.
Phase | Dauer bei sublingualem Konsum (unter Zunge) | Dauer bei gerauchtem Konsum |
---|---|---|
Insgesamt | 30 – 90 Minuten | 15 – 60 Minuten |
Wirkungseintritt | 10 – 20 Minuten | 10 – 20 Sekunden |
Hochkommen | 30 – 30 Sekunden | |
Peak | 2 – 5 Minuten | |
Herunterkommen | 40 – 120 Minuten | 20 – 50 Minuten |
Nachwirkung | 1 – 8 Stunden |
Risiken
Wie die meisten Halluzinogene, kann Salvia divinorum zu verschiedensten als negativ empfundenen Wirkungen beim Konsumenten führen. Dazu gehören unter anderem:
- Paranoia, Angst, Panik
- Verwirrtheit
- Zeitverzerrung
- Als anstrengend empfundene Körperempfindungen
- Emotionale Turbulenzen
- Innere Aufgewühltheit
- Unangenehmes Magengefühl
- Unruhe
- Vermehrtes Schwitzen
- Konfrontierung mit negativen Gedanken
Eine Studie aus dem Jahr 2003 fand heraus, dass reines Salvinorin A eine „relativ geringe“ Toxizität auf Nagetiere hat [5]. Hierbei konnten sogar bei Dosen von bis zu 6400 µg – mehr als das Dreifache der höchsten bekannten menschlichen Dosis und das Sechsfache der maximalen empfohlenen Dosis – von den Tieren gut überstanden werden. Beim Menschen ist eine toxische Überdosierung sehr unwahrscheinlich.
Im Jahr 2013 verabreichte eine weitere Gruppe von Forschern verschiedene Dosen von Salvinorin A an menschliche Teilnehmer und fand einen Monat später keine Anzeichen von unerwünschten Nebenwirkungen [6]. Es gibt zudem auch keine Beweise dafür, dass Salvia divinorum süchtig macht.
Safer Use Regeln
Aufgrund der desorientierenden Wirkung von Salvia divinorum wird dringend empfohlen, bei der Einnahme von jemandem begleitet zu werden. Dies ist besonders wichtig für Erstkonsumenten und alle, die mit höheren Dosen oder effektiveren Methoden der Verabreichung (z.B. Verdampfen) experimentieren. Es ist auch eine gute Idee, sich während der Reise hinzulegen. Scharfe Gegenstände und andere gefährliche Gegenstände sollten aus dem umliegenden Bereich entfernt werden.
Weitere Safer-User-Regeln sind:
- Wichtig sind eine ruhige Umgebung und ein ruhiger Geist. Mach die Erfahrung eher drinnen als draußen, wo du dich wohlfühlst.
- Lass dich von einer anderen Person währen der Erfahrung begleiten.
- Du solltest vorher eine Kleinigkeit gegessen haben, aber nicht auf vollen Magen. Das ist ein allgemeiner Hinweis für alle Psychedelika.
- Entspann dich und lass alle Erwartungen los. Die Substanz ist nicht toxisch, es kann dir also nichts körperlich gefährliches passieren.
Mischkonsum
Generell raten wir dir vom Mischkonsum bei Psychedelika ab. Besonders Substanzen, die einen solch rapiden Wirkungseintritt wie Salvia divinorum haben, sind alleine schon intensiv genug und brauchen nicht mit anderen Substanzen gemischt werden.
Manche Konsumenten von Salvia berichten darüber, dass speziell die Kombination mit Cannabis zu Erfahrungen geführt hat, die den Konsum von Cannabis nachhaltig verändert haben. Es wird davon gesprochen, dass danach jede Cannabis-Erfahrung an die Salvia-Erfahrung erinnert hat. Wir raten von der Mischung mit Cannabis jedoch ab, da Salvia eine ohnehin schon sehr potente Substanz ist.
Geschichte
Mexiko
Salvia divinorum hat eine lange Geschichte unter den Mazatek-Indianern von Oaxaca, die die Pflanze als eine Inkarnation der Jungfrau Maria verehren, was dazu geführt hat, dass sie lokal als hierba (Kraut) oder hojas (Blätter) de María bekannt ist. Traditionell für Heilung und Weissagung verwendet, ist Salvia auch die erste von drei heiligen Pflanzen, mit denen angehende Curanderos (oder Schamanen) in Kontakt kommen, gefolgt von den Samen der Ackerwinde und den Psilocybin-Pilzen.
Albert Hofmann und Salvia
Die Pflanze wurde von westlichen Anthropologen erstmals zwischen den späten 1930er und frühen 1950er Jahren entdeckt. Der Ethnomykologe R. Gordon Wasson probierte es in den 1960er Jahren, zusammen mit Albert Hofmann und seiner Frau Anita. Sie tunkten die Salviablätter in Wasser und berichteten von farbigen Visionen und Mustern. Obwohl die Orte, an denen die Pflanze wuchs, ein streng gehütetes Geheimnis waren, gelang es Wasson, ein lebendes Exemplar von den Mazateken zu erwerben, das im Dezember 1962 in die USA geschickt wurde, wo es als eine neue Salvia-Art identifiziert wurde: Salvia divinorum. Weitere lebende Exemplare wurden im selben Jahr von dem Psychiater und Ökologen Sterling Bunnell gesammelt. Bekannt als die Bunnell-Sorte, ist dies bis heute die am meisten kultivierte und kommerziell erhältliche Salvia-Sorte.
Um 1975 wurde Salvia von nicht-mazatekischen Jugendlichen in Mexico City geraucht, trotz des traditionellen Glaubens, dass es inaktiv wird, wenn es getrocknet wird.
Forschung zu Salvia divinorum
Die psychoaktive Verbindung Salvinorin A wurde 1982 isoliert, aber es dauerte weitere zwanzig Jahre, bis Forscher den genauen Wirkmechanismus identifizierten. Zu dieser Zeit war Salvia divinorum in den USA bereits kommerziell erhältlich und das öffentliche Bewusstsein wuchs, unter anderem dank der jährlichen „Ska Pastora – Leaves of the Shepherdess“-Konferenz. Zu den frühen Sprechern dieser Salvia-begeisterten Konferenz gehörten eine Vielzahl von Ethnobotanikern, Chemikern, Pharmakologen und Psychopharmakologen wie Ann und Sasha Shulgin, Jonathan Ott, Dale Pendell, Ralph Metzner und Daniel Siebert.
Die zunehmende Sichtbarkeit von Salvia zog auch die Aufmerksamkeit der Gesetzgeber und der Medien auf sich. Im Jahr 2005 wurde Louisiana der erste Staat, der die Pflanze für den menschlichen Konsum verbot.
Legalität
2008 wurde Salvia divinorum in Deutschland ins Betäubungsmittelgesetz aufgenommen, weshalb es seitdem als nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel gilt. In der Schweiz, Australien, Italien und in den meisten Bundesstaaten der USA ist die Pflanze ebenfalls verboten.
In Kanada, Frankreich und Spanien hingegen ist lediglich der Handel der Pflanze verboten. Und in Norwegen, Finnland, Estland und Island ist Salvia divinorum verschreibungspflichtig.
In Liechtenstein gibt es keine gesetzliche Regelung zu Salvia, weshalb die Pflanze dort als unreguliert gilt.
Da Salvia in manchen Ländern Europas erlaubt ist, lässt sich die Pflanze recht einfach im Internet beschaffen. Dies ist jedoch ebenfalls verboten, weshalb wir dies nicht unterstützen.
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Quellen
[1] Coffeen, U., & Pellicer, F. (2019). Salvia divinorum: from recreational hallucinogenic use to analgesic and anti-inflammatory action. Journal of pain research, 12, 1069–1076.
[2] Listos, J., Merska, A., & Fidecka, S. (2011). Pharmacological activity of salvinorin A, the major component of Salvia divinorum. Pharmacological reports : PR, 63(6), 1305–1309.
[3] Doss, M. K., May, D. G., Johnson et al. (2020). The Acute Effects of the Atypical Dissociative Hallucinogen Salvinorin A on Functional Connectivity in the Human Brain. Scientific reports, 10(1), 16392.
[4] Hanes K. R. (2001). Antidepressant effects of the herb Salvia divinorum: a case report. Journal of clinical psychopharmacology, 21(6), 634–635.
[5] Mowry, M., Mosher, M., & Briner, W. (2003). Acute physiologic and chronic histologic changes in rats and mice exposed to the unique hallucinogen salvinorin A. Journal of psychoactive drugs, 35(3), 379–382.
[6] MacLean, K. A., Johnson, M. W., Reissig, C. J., Prisinzano, T. E., & Griffiths, R. R. (2013). Dose-related effects of salvinorin A in humans: dissociative, hallucinogenic, and memory effects. Psychopharmacology, 226(2), 381–392.
https://thethirdwave.co/psychedelics/salvia/
https://psychonautwiki.org/wiki/Salvinorin_A
https://www.jameswjesso.com/salvia-therapy-christopher-solomon-attmind-95/