1S-LSD

1S-LSD ist im Juni 2024 als „neues“ LSD-Derivat aufgetaucht – ein Molekül, das dem klassischen LSD sehr ähnlich ist, aber chemisch leicht verändert wurde. Für viele sorgt das für Verwirrung: Ist 1S-LSD nun dasselbe wie LSD? Wie wirkt es? Und wie ist die rechtliche Lage eigentlich heute?
In diesem Artikel bekommst du eine klare, leicht verständliche Übersicht: Was 1S-LSD ist, wie es sich von LSD unterscheidet, welche Wirkungen und Risiken berichtet werden und wie die rechtliche Situation eingeordnet werden kann.
Was ist 1S-LSD?
1S-LSD (vollständiger Name: 1-(3-(Trimethylsilyl)propionyl)-Lysergsäurediethylamid) ist ein LSD-Derivat, also eine chemisch leicht veränderte Variante von LSD. Es gehört zur Gruppe der Lysergamide, die alle auf der Grundstruktur der Lysergsäure basieren – dem gleichen Ausgangsstoff, aus dem auch klassisches LSD (Lysergsäurediethylamid) hergestellt wird.
Entwickelt wurde 1S-LSD im Jahr 2024, kurz nachdem frühere Varianten wie 1D-LSD und 1T-LSD in Deutschland verboten wurden. Der entscheidende Unterschied liegt in einer zusätzlichen chemischen Gruppe, der sogenannten Trimethylsilyl-Gruppe (Si). Durch diesen Zusatz enthält das Molekül Silizium – ein Element, das im bisherigen Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) nicht erfasst war. Genau dadurch blieb 1S-LSD zunächst legal und wurde von Herstellern als „Forschungssubstanz“ angeboten.
Chemisch gesehen handelt es sich bei 1S-LSD sehr wahrscheinlich um eine sogenannte Prodrug. Das bedeutet: Im Körper könnte es teilweise zu LSD umgewandelt werden und dadurch auch sehr ähnliche Wirkungen entfalten. Wissenschaftlich bestätigt ist das bisher jedoch nicht.
1S-LSD vs LSD
Obwohl 1S-LSD und LSD auf den ersten Blick nahezu identisch erscheinen, gibt es kleine, aber entscheidende chemische Unterschiede.
Der Unterschied liegt an einer einzigen Stelle im Molekül: Bei 1S-LSD wurde am sogenannten Indol-Stickstoff des LSD-Moleküls eine Trimethylsilyl-Propionyl-Gruppe angehängt. Diese zusätzliche Gruppe enthält Silizium (Si) – ein Element, das in LSD selbst nicht vorkommt.
Diese Veränderung sorgt dafür, dass 1S-LSD formal ein anderes Molekül ist und damit nicht automatisch unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) oder das frühere Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) fiel. Genau das machte es bis Herbst 2025 in Deutschland legal erhältlich.
Chemisch betrachtet ist 1S-LSD also sehr eng mit LSD verwandt und gehört ebenfalls zur Familie der Lysergamide.
Nach dem aktuellen Wissensstand wird 1S-LSD im Körper vermutlich teilweise in LSD umgewandelt – ähnlich wie auch bei früheren Derivaten wie 1P-LSD oder 1cP-LSD. Daher berichten viele Menschen, dass die Wirkung subjektiv fast identisch sei.
Unterschiede gibt es vor allem in der Potenz:
- 1S-LSD ist schwerer. Es hat also eine höhere molare Masse (526,7 u gegenüber 323,4 u bei LSD).
- Dadurch wirkt es ungefähr 40 % schwächer als klassisches LSD.
- Ein 150 µg 1S-LSD-Blotter entspricht damit ungefähr 90 µg LSD.
Laut Erfahrungsberichten beginnt die Wirkung von 1S-LSD ähnlich wie bei LSD, eventuell aber etwas sanfter oder verzögert. Auch die Gesamtdauer (8–12 Stunden) ist vergleichbar. Unterschiede in der „Körperlichkeit“ oder im emotionalen Verlauf sind eher subtil und können stärker vom Set & Setting abhängen als vom Molekül selbst.
Mehr zu den chemischen Eigenschaften dieser Substanzgruppe findest du in unserem LSD-Derivate-Artikel.
Pharmakologie
Über die Pharmakologie von 1S-LSD gibt es bislang kaum wissenschaftliche Studien. Nach aktuellem Wissensstand handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Prodrug – also eine Vorstufe, die im Körper teilweise zu LSD umgewandelt wird. Das würde erklären, warum die Wirkung laut Erfahrungsberichten fast identisch ist.
Wie LSD und andere Lysergamide wirkt auch 1S-LSD vermutlich über das Serotonin-System, insbesondere über den 5-HT2A-Rezeptor im Gehirn. Die Aktivierung dieses Rezeptors verändert die Kommunikation zwischen verschiedenen Hirnnetzwerken (z. B. im sogenannten Default Mode Network), was zu typischen psychedelischen Effekten führen kann – etwa zu veränderten Gedankenmustern, verstärkten Emotionen und veränderter Wahrnehmung.
Der Grund für die leicht geringere Potenz liegt wahrscheinlich in der höheren Molekülmasse von 1S-LSD (526,7 u gegenüber 323,4 u bei LSD). Selbst wenn die Umwandlung im Körper vollständig wäre, enthält ein 150 µg 1S-LSD-Blotter also nur etwa 60 % der LSD-Menge auf molekularer Ebene.
Direkte Humanstudien fehlen bisher, aber die verfügbaren Laborbefunde und Analogien zu ähnlichen Derivaten wie 1P-LSD oder 1cP-LSD sprechen klar dafür, dass LSD die eigentliche aktive Substanz ist. Bis eindeutige Daten vorliegen, bleiben Aussagen zur genauen Wirkweise vorläufig.
Wirkung
Da 1S-LSD chemisch sehr eng mit LSD verwandt ist, berichten viele Menschen von nahezu identischen Effekten – sowohl in der Art der Erfahrung als auch in der Dauer. Wissenschaftlich untersucht wurde die Wirkung bislang aber kaum, doch zahlreiche Erfahrungsberichte deuten sehr klar darauf hin.
Typischerweise wird beschrieben:
- Wahrnehmungsveränderungen: Intensivere Farben, Muster, visuelle Verzerrungen und gesteigerte Sensibilität für Geräusche und Licht.
- Emotionale Tiefe: Verstärkte Empathie, Selbstreflexion und emotionale Offenheit.
- Kognitive Effekte: Klarheit, philosophische Einsichten, aber auch mögliche Verwirrung oder Überforderung.
- Körperliche Effekte: Leicht erhöhte Herzfrequenz, Muskelspannung, Pupillenerweiterung, gelegentlich Kältegefühl oder Zittern.
Die Wirkdauer liegt meist zwischen 8 und 12 Stunden – ähnlich wie auch bei klassischem LSD. Manche berichten von einem sanfteren Beginn (Onset nach 45–90 Minuten) und einem gleichmäßigeren Verlauf, ohne starken „Peak“. Auch das „Runterkommen“ wird oft als „weicher” und entspannter beschrieben.
Die Intensität ist im Vergleich zu LSD etwas geringer: 150 µg 1S-LSD entsprechen erfahrungsgemäß etwa 90 µg LSD. Daher erleben viele die Effekte als etwas milder, klarer und körperlich leichter.
Wie immer bei Psychedelika gilt jedoch: Die Wirkung hängt stark von Set & Setting, also innerer Verfassung und äußerem Umfeld, ab. Dieselbe Dosis kann in unterschiedlicher Stimmung oder Umgebung völlig verschieden erlebt werden.
👉 Für eine detaillierte Beschreibung der typischen Phasen und Effekte einer LSD-Erfahrung wirf gerne einen Blick in unseren LSD-Artikel.
Dosierung & Einnahmeformen
Da 1S-LSD von den meisten Menschen als nahezu identisch in der Wirkung zu LSD beschrieben wird, findest du alle Informationen zu Wirkung, Dosierung, Vorbereitung und Integration ausführlich in unserem LSD-Artikel.
Einnahmeformen
- Pellets / Mikrotabletten: meist mit etwa 10 µg 1S-LSD pro Stück.
- Blotter / Pappen: in der Regel mit 150 µg 1S-LSD pro Pappe deklariert.
- Flüssige Form („Microdrops“) / Tropfflaschen: 1S-LSD mit etwa 5 µg pro Tropfen.



Dosierungstabelle
| Dosierungsziel | Dosierung (in µg) | Typische Effekte |
|---|---|---|
| Microdosing | 8–16 | Kein spürbarer Rausch, subtile kognitive und emotionale Verbesserungen, gesteigerte Kreativität, Fokus und Wohlbefinden. |
| Minidosing | 16–49 | Leichte visuelle Wahrnehmungsveränderungen, gesteigerte Empathie, bessere Stimmung, erhöhte sensorische Wahrnehmung. |
| Mididosing | 49–122 | Beginnende psychedelische Effekte, sanfte visuelle Veränderungen, intensivere Emotionen, verändertes Denken, gesteigerte Verbundenheit mit der Umwelt. |
| Volle Dosis | 122–244 | Klare psychedelische Erfahrung, visuelle Muster, Auflösung des Ich-Gefühls möglich, emotionale Tiefe, intensivere Gedankenprozesse. |
| Sehr starke Dosis | 244–489 | Tiefe visuelle und auditive Pseudo-Halluzinationen, Zeit- und Ich-Auflösung, spirituelle oder transformative Erfahrungen, potenziell herausfordernder Trip. |
| Heroische Dosis | 489+ | Extrem intensive Halluzinationen, vollständige Ego-Auflösung, Gefühl der Auflösung in Raum und Zeit, tiefgehende spirituelle Erlebnisse, intensive emotionale Höhen und Tiefen. |
→ Mehr zum Microdosing mit 1S-LSD findest du in unserem ausführlichen 1S-LSD Microdosing-Guide.
Risiken & Nebenwirkungen
Die Risiken von 1S-LSD entsprechen im Wesentlichen denen anderer psychedelischer Substanzen, insbesondere LSD. Deshalb verweisen wir hier auf unseren ausführlichen LSD-Artikel, in dem alle bekannten Risiken und Vorsichtsmaßnahmen detailliert erklärt werden.
Für Langzeitfolgen von 1S-LSD gibt es bislang keine wissenschaftlichen Daten am Menschen. Da es sich um eine neue Forschungssubstanz handelt, fehlen kontrollierte Humanstudien zu möglichen körperlichen oder psychischen Langzeitwirkungen.
Gerade deshalb ist ein bewusster, verantwortungsvoller Umgang entscheidend. Also:
- Informationen immer kritisch prüfen
- Auf Set & Setting, Dosierung und Integration achten
Rechtliche Lage
Deutschland
Den Legalitätsstatus von 1S-LSD kannst du in diesem Artikel nachlesen, den wir stets aktualisieren.
Österreich
In Österreich gilt LSD selbst als Suchtmittel und ist verboten.
Für LSD-Derivate wie 1S-LSD gilt eine unsichere Rechtslage: Sie sind nicht ausdrücklich genannt, könnten aber durch das Analoge-Prinzip des österreichischen NPSG ebenfalls als illegal bewertet werden.
Schweiz
In der Schweiz fällt LSD unter das Betäubungsmittelgesetz.
1S-LSD ist dort nicht explizit aufgeführt, könnte aber ebenfalls als Analogsubstanz gelten. Damit bewegt sich auch hier der Besitz oder Verkauf in einer rechtlichen Grauzone, die jederzeit aufgehoben werden kann.
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Häufige Fragen (FAQ)
Der Besitz, Erwerb und Import von LSD-Derivaten (wie z. B. 1S-LSD) ist je nach Land unterschiedlich geregelt. Innerhalb der EU und besonders in Deutschland sind viele dieser Substanzen mittlerweile verboten oder rechtlich unklar.
Wenn du solche Substanzen über Grenzen mitnimmst oder aus dem Ausland bestellst, kann das Probleme mit dem Zoll oder der Polizei geben – bis hin zu Strafverfahren, wenn die Substanzen dort illegal sind.
Darum: Bestelle oder reise nicht mit LSD-Derivaten über Landesgrenzen. Informiere dich immer über die aktuellen Gesetze im jeweiligen Land.
Der Grund liegt vor allem in der Rechtslage. LSD ist seit den 1970er-Jahren weltweit verboten. Lange gab es kaum bekannte Alternativen. Erst um 2015 tauchten die ersten LSD-Derivate wie 1P-LSD auf, die chemisch leicht verändert waren und deshalb nicht direkt unter das Betäubungsmittelgesetz fielen.
Diese Substanzen nutzten also eine rechtliche Grauzone: Sie wirkten fast identisch wie LSD, waren aber für kurze Zeit legal erhältlich. Dadurch entstanden neue Märkte und eine eigene Szene.
Die Beliebtheit von LSD-Derivaten hängt also weniger mit ihrer chemischen Entdeckung zusammen, sondern mit dem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Gesetzgebern und Herstellern, das erst in den letzten zehn Jahren richtig an Fahrt aufgenommen hat.
Normale Drogentests (z. B. Urin-Schnelltests) prüfen in der Regel nicht speziell LSD-Derivate. Selbst LSD selbst ist in Standardtests oft nicht enthalten, weil die Nachweisfenster sehr kurz sind und die Tests teuer wären.
Theoretisch können LSD-Derivate im Labor mit speziellen Verfahren (z. B. GC/MS oder LC/MS) nachgewiesen werden, insbesondere weil sie sich im Körper meist zu LSD umwandeln. In Haarproben oder Blutproben lassen sich Spuren je nach Substanz, Dosis und Zeitpunkt manchmal länger nachweisen.
In der Praxis gilt: Bei üblichen Drogenscreenings im Straßenverkehr oder bei Arbeitgebern werden LSD-Derivate in aller Regel nicht erfasst – ausgeschlossen ist es aber nicht, wenn gezielt darauf getestet wird.
Blotter/Pappen, auf denen sich LSD befindet, lagerst du am Besten kühl, dunkel, luftdicht und trocken. Eine luftdichte Verpackung in einer Schublade, die nicht höheren Temperaturen ausgesetzt ist, reicht hier gut aus.
Das LSD wird so mehrere Jahre ohne große Verluste in den Pappen bleiben. Um diese Zeit noch zu erhöhen können die Pappen im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe gelagert werden. Hier ist allerdings unbedingt darauf zu achten, dass es eine luftdichte Verpackung ist. Dann kann das LSD viele Jahre gehalten werden.
Für mehr Infos besuche den ganzen Artikel zur Lagerung von LSD.
Quellen & weiterführende Informationen
- NpSG – Neues-psychoaktive-Stoffe-Gesetz: https://www.gesetze-im-internet.de/npsg/BJNR261510016.html → Offizielle deutsche Rechtsgrundlage für 1S-LSD und andere neue psychoaktive Substanzen.
- Yokoyama et al. (2025): In vitro metabolic fate of 1S-LSD: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40730742/ → Laborstudie zum Stoffwechsel und möglichen LSD-ähnlichen Wirkmechanismus von 1S-LSD.
- Tanaka et al. (2025): Identification of 1S-LSD & 1T-AL-LAD: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40180768/ → Forensische Untersuchung, die 1S-LSD erstmals in Blottern nachwies.
- SET & SETTING: LSD-Derivate-Übersicht: https://www.setandsetting.de/lsd-derivate/ → Vergleich aller LSD-Derivate mit Infos zu Struktur, Wirkung und Legalität.
- Wikipedia: Liste von LSD-Analoga: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_LSD-Analoga → Überblick über bekannte LSD-Varianten und ihre chemischen Unterschiede.
- Reddit – r/researchchemicals: https://www.reddit.com/r/researchchemicals/ → Community-Forum mit Erfahrungsberichten und Diskussionen zu Research Chemicals.

