SET & SETTING Education

PSYCHEDELIKA: ALLES,
WAS DU WISSEN MUSST

Unser umfassender Leitfaden zur modernen
Anwendung psychedelischer Substanzen.
Mit Substanz-Guides zu allen gängigen Substanzen
wie LSD, Psilocybin und Ketamin.

WILLKOMMEN IM
PSYCHEDELISCHEN ZEITALTER

Psychedelika können mehr als nur berauschen. Ihre einzigartige Wirkung lässt enormes
Potenzial für die persönliche und kollektive Entwicklung vermuten. Doch dies erfordert
Wissen und Struktur, welche wir hier für dich umfassend aufbereitet haben.

DIE DEFINITION VON
PSYCHEDELIKA

Per Definition sind Psychedelika (auch serotonerge Halluzinogene genannt) eine Klasse psychoaktiver Substanzen, die eine Veränderung der Wahrnehmung und Stimmung bewirken und zahlreiche kognitive Prozesse beeinflussen können.

Psychedelika beeinflussen sämtliche Sinne und verändern das Denken, das Zeitempfinden und die Emotionen eines Menschen. Ihre Geschichte reicht bis in die prähistorische Zeit zurück, in der von ihren bewusstseinserweiternden Eigenschaften bereits Gebrauch gemacht wurde.

Im Gegensatz zu anderen Drogen wie Heroin, Kokain und Alkohol gelten psychedelische Substanzen im Allgemeinen als physiologisch unbedenklich und führen zu keiner körperlichen Abhängigkeit [1].

WELCHE PSYCHEDELIKA
GIBT ES?

Es gibt viele verschiedene Arten von Psychedelika. Einige kommen in der Natur vor, wie z.B. in Pilzen, Blättern oder Tieren. Andere wiederum werden synthetisch hergestellt.

Zu den bekanntesten Psychedelika gehören Psilocybin (in bestimmten Pilzen enthalten), LSD, Meskalin (in San Pedro- und Peyote-Kakteen enthalten) und DMT (Dimethyltryptamin). Sie werden auch als klassische Halluzinogene bezeichnet.
Die klassischen Halluzinogene weisen eine hohe Bindungsaffinität zum 5HT2A-Serotoninrezeptor auf und haben vergleichbare subjektive Wirkungen auf die Konsumenten.
Oftmals hört man in Bezug auf Psychedelika auch von den Substanzen Ketamin und MDMA. Sie unterscheiden sich von den Klassischen jedoch zum einen in ihren molekularen Wirkmechanismen, als auch in ihrer erlebten Wirkung – können aber, je nach Dosierung, ebenfalls zu profunden Wahrnehmungsveränderungen führen.

PSYCHELEDIKA-GUIDES

Unsere Leitfäden

Für alle gängigen Psychedelika mit umfassenden Informationen
zu Dosierung, Safer Use, Pharmakologie und Risiken.
Interessierst du dich für Microdosing?
Unsere Microdosing-Guides
findest du hier.

WIE WIRKEN
PSYCHEDELIKA?

Es sind spannende Zeiten, was die psychedelische Forschung betrifft, denn durch regulatorische Hindernisse und andere Herausforderungen wird diese erschwert und es bleibt weiterhin viel herauszufinden. Hier geben wir dir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Mechanismen im Gehirn und welche Effekte im Menschen auftreten können, wenn sie konsumiert werden.

IM GEHIRN

Zusammenspiel von separaten Hirnregionen

Es wird angenommen, dass klassische Psychedelika ihre wahrnehmungsverändernden Wirkungen über neuronale Schaltkreise im Gehirn erzeugen, die den Neurotransmitter Serotonin nutzen. Alle klassischen Psychedelika zeichnen
sich durch den agonistischen Effekt am 5-HT2A-Rezeptor aus. Diese Wirkung gilt als notwendige Bedingung für die typischen psychedelischen Effekte der Substanzen [2].

Darüber hinaus binden Psychedelika an weitere Serotoninrezeptoren und in unterschiedlichem Maße auch an andere Rezeptortypen.

In neueren Bildgebungsverfahren lässt sich erkennen, welche Veränderungen die Substanzen auf neuronaler Ebene hervorrufen können. Besonders im Fokus steht hier das Default-
Mode-Network (DMN), welches durch den Substanzeinfluss weniger durchblutet und somit weniger integriert wird. Das führt zu einem vermehrten Zusammenspiel von eigentlich separaten Hirnregionen. In jüngsten Studien konnte gezeigt werden, dass auch nach Abklingen der akuten Effekte eine bleibende Veränderung auf dieser Netzwerkebene stattfinden kann [3].

Erklärung im Video

Im folgenden Video wird dir der Wirkmechanismus von Psychedelika im Gehirn und was genau es mit dem DMN auf sich hat genauer und bildhaft erklärt.

EFFEKTE AUF DEN MENSCHEN

Das Wirkungsspektrum von psychedelischen Erfahrungen ist extrem breit und lässt sich nicht spezifisch beschreiben. Bei hohen Dosierungen kommt es oft zu mystischen Erfahrungen, nach denen Konsumenten von diesen 6 Effekten berichten:

AUFLÖSUNG DER
ICH-WELT-GRENZE

TIEFE EINSICHTEN
IN BIOGRAPHISCHE
ASPEKTE UNSERER
PERSÖNLICHKEIT

PSEUDOHALLUZINATIONEN

DAS GEFÜHL VON
OFFENHERZIGKEIT

DIE TRANSZENDENZ
VON ZEIT UND RAUM,
ALLES SPIELT SICH
IM JETZT AB

DIE UNFÄHIGKEIT,
DAS ERLEBTE IN
WORTE ZU FASSEN

Weitere typische Effekte

WIR SEHEN, HÖREN,
BERÜHREN UND RIECHEN
IN EINER VERZERRTEN
WEISE

INTENSIVIERTE
GEFÜHLE UND SINNESWAHRNEHMUNGEN
(HELLERE FARBEN,
KLARERER TÖNE)

VERMISCHTE SINNE
(TÖNE “SEHEN”, FARBEN
“HÖREN”)

VERÄNDERTE
ZEITWAHRNEHMUNG

ERHÖHTE
HERZFREQUENZ

WIE WERDEN PSYCHEDELIKA
GENOMMEN?

Im Allgemeinen nehmen Menschen, die Psychedelika konsumieren, diese nicht regelmäßig ein, sondern zu bestimmten Anlässen, die im Abstand von Wochen, Monaten,
oder Jahren stattfinden können. Mit Ausnahme vom sogenannten Microdosing, bei dem die Einnahme über einen bestimmten Zeitraum auch mehrere Tage hintereinander erfolgen kann.

Art der Einnahme abhängig von Substanz und Effekt

Die Art der Einnahme variiert je nach psychedelischer Substanz und gewünschtem Effekt.

LSD, Zauberpilze, Meskalin und DMT werden hauptsächlich geschluckt, geraucht oder inhaliert. Pilze werden in der Regel frisch verzehrt, gekocht oder zu einem „Tee“ aufgebrüht.

Auf unseren Psychedelika-Guides erfährst du alle Einzelheiten über die jeweiligen Substanzen.

WAS SIND DIE VORTEILE
VON PSYCHEDELIKA?

In den letzten Jahren hat eine leise, aber beeindruckende Wende stattgefunden,
was den Ruf von Psychedelika angeht. Wissenschaftler, Mystiker, Spitzenkräfte, CEOs und Kreative auf der ganzen Welt haben mit Pflanzen und Substanzen experimentiert, die lange Zeit als „schlecht“ abgestempelt wurden. Ihre Experimente – ob persönliche Versuche im Alltag oder strenge wissenschaftliche Forschung in einem Labor – haben zu verblüffenden Ergebnissen geführt.

Mittlerweile werden Psychedelika zum einen im therapeutischen Kontext verwendet und ihr Potenzial zur Behandlung psychischer Störungen erforscht. Zum anderen entdecken immer mehr gesunde Menschen ihren Gebrauch als ein hilfreiches Werkzeug für ein erfüllteres Leben.

THERAPEUTISCHE ANWENDUNG

Die Geschichte der therapeutischen Anwendung

Die klassischen Psychedelika werden bereits seit Jahrtausenden von indigenen Kulturen zu Heilungszwecken eingesetzt.

Seit dem letzten Jahrhundert, genauer genommen in den 50er-Jahren, haben Psychedelika in der Psychotherapie (psycholytische oder psychedelische Therapie) auch in der westlichen Medizin Anwendung gefunden.

Diese kam jedoch durch das Verbot der Substanzen und in Deutschland mit der Aufnahme in das Betäubungsmittelgesetz schnell zum Ende. Mit dem Verbot ging auch die bis dato bereits vielversprechende Forschungsarbeit zurück.

Doch in den letzten Jahren hat die psychedelische Forschung wieder enorm an Fahrt aufgenommen; nicht zuletzt aufgrund der immer weiter steigenden Zahl an psychischen Erkrankungen und den bisher sehr limitierenden Mitteln, die für deren Behandlung zur Verfügung stehen.

Organisationen wie MAPS oder das Heffter Research Institute sowie die Johns Hopkins Universität und das Imperial College in London bereiten mit ihrer Arbeit den Weg für einen Durchbruch von Psychedelika in der therapeutischen Anwendung.

Auch in Deutschland laufen derzeit (Stand: Januar 2022) einige Studien in Bezug auf den therapeutischen Nutzen psychedelischer Substanzen.

Psychedelika in der Psychotherapie

Die Herangehensweise, Psychedelika in der Psychotherapie zu verwenden, ist sehr komplex und erfordert typischerweise Unterstützung bei der Integration der Erfahrungen auch nach der Einnahme der Substanz. Im Gegensatz zu gängigen psychiatrischen Medikamenten ist es nicht der Effekt allein, der das Ergebnis der Therapie beeinflusst.

Einige Substanzen eignen sich aufgrund ihrer Effekte und Wirkungsdauer besser für die therapeutische Wirkung und werden von daher bevorzugt untersucht. Dazu gehören 3,4 – Methylendioxymethamphetamin (MDMA), Psilocybin, Lysergsäurediäthlyamid (LSD) und Ibogain. Aber auch Meskalin (primäres Alkaloid des Peyote-Kaktus), Ketamin und N,N -Dimethyltryptamin sind in den Fokus geraten.

Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann

PERSÖNLICHES WACHSTUM

Erklärung im Video

Die Vorteile dieser Substanzen lassen sich immer
schwerer ignorieren, aber dennoch ist ihr Konsum
zum Zweck der persönlichen Erkenntnis nicht für
alle Menschen sicher und nützlich.
Was du beachten muss, um deinen Konsum
nachhaltig und positiv in dein Leben integrieren
zu können, erfährst du in diesem Video:

Potenzial für Erkenntnisse und Einsichten

Mit dem Wiederaufleben des Interesses an psychedelischen Substanzen, das zum Teil durch den Hype um Microdosing und die positive Resonanz in der Presse über Michael Pollans Buch „How to Change Your Mind“ ausgelöst wurde, wurde gleichzeitig auch der Nutzen von Psychedelika für die eigene Persönlichkeitsentwicklung angefacht.

Der verantwortungsbewusste und intentionale Gebrauch von Psychedelika kann unter den richtigen Gegebenheiten zu großen Einsichten in das Selbst, Erkenntnissen und hilfreichem Perspektivenwechsel führen.

Mittlerweile gibt es genügend Hinweise darauf, dass der Konsum von Psychedelika mit einem positiven Einfluss auf die Gesellschaft und das persönliche Wachstum verbunden ist, einschließlich einer stärkeren Naturverbundenheit, einer besseren Konfliktbewältigung und der Stärkung des Mitgefühls bei den Konsumenten.

Wegen des Verbots und der Stigmatisierung psychedelischer Substanzen, findet der Konsum vermehrt im Untergrund statt. In den Ländern, in denen der Konsum einiger Psychedelika legal ist, steigt die Anzahl an Angeboten von Retreats oder geführten Sitzungen, bei denen die sichere und risikominimierte Einnahme stets Priorität hat.

SIND PSYCHEDELIKA

SCHÄDLICH?

Ob die klassischen Psychedelika, wie z.B. LSD, uns mehr schaden als nutzen,
ist eine häufig gestellte Frage. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Psychedelika
bekanntermaßen unter den Begriff „Drogen“ fallen.

Der aktuelle Forschungsstand

Nach aktuellem Forschungsstand gehen Wissenschaftler jedoch davon aus, dass Psychedelika weder dem Gehirn, noch anderen Organen Schaden zufügen. Weiterhin werden sie als nicht süchtig machend angesehen und Studien zeigen, dass sie bei verantwortungsbewusstem Konsum auch langfristig gesehen keine psychischen Probleme verursachen [4].

Bei unsachgemäßem Gebrauch und psychischen Vorerkrankungen birgt der Konsum von Psychedelika jedoch durchaus auch Risiken und kann u.a. durch das Hervorrufen starker Angstzustände länger anhaltende Psychosen auslösen.

ZAHLEN
UND STUDIEN

Das pauschale Verbot der meisten klassischen Psychedelika hat nicht nur die Forschung mit ihnen erheblich erschwert, sondern auch den damaligen Stand der Forschung durcheinander gebracht, da zum Zeitpunkt des Verbots viele Studien gleichzeitig stattfanden.

Klinische und akademische Forschung mit Psychedelika wird seit den 1950er Jahren betrieben. Mit dem Aufkommen neuartiger Behandlungsmethoden für eine Vielzahl von psychischen und psychiatrischen Störungen sind Psychedelika wieder auf den Plan getreten. Diese Störungen reichen von Angststörungen über Sucht bis hin zu Affektstörungen.

Diese Doppelblindstudie untersuchte die akuten und längerfristigen psychologischen Auswirkungen einer hohen Dosis Psilocybin im Vergleich zu einer Vergleichssubstanz, die unter komfortablen, unterstützenden Bedingungen verabreicht wurde. Ergebnis: Nach 2 Monaten bewerteten die Freiwilligen die Psilocybin-Erfahrung als substantielle persönliche Bedeutung und spirituelle Bedeutung und schrieben der Erfahrung anhaltende positive Veränderungen in Einstellungen und Verhalten zu, die mit den von den Beobachtern der Gemeinschaft bewerteten Veränderungen übereinstimmen.

Diese Meta-Analyse bewertete die klinische Wirksamkeit von LSD in der Behandlung von Alkoholismus. Ergebnis: Es gibt Belege für eine positive Wirkung von LSD auf den Alkoholmissbrauch. Eine einzige Dosis LSD im Rahmen verschiedener Alkoholismus-Behandlungsprogramme ist mit einer Abnahme des Alkoholmissbrauchs verbunden.

Hier wollten die Wissenschaftler die Machbarkeit, Sicherheit und Wirksamkeit von Psilocybin bei Patienten mit behandlungsresistenter Depression untersuchen. Ergebnis: Im Vergleich zum Ausgangswert waren die depressiven Symptome 1 Woche und 3 Monate nach der Hochdosisbehandlung deutlich reduziert. Deutliche und nachhaltige Verbesserungen bei Angst und Anhedonie wurden ebenfalls festgestellt.

DIE GESCHICHTE
DER PSYCHEDELIKA

Bewusstseinsverändernde Substanzen werden bereits seit Jahrtausenden von Menschen
konsumiert. In Bezug auf den heutigen Gebrauch von Psychedelika ist vor allem das letzte
Jahrhundert von prägenden Ereignissen gekennzeichnet.

In diesem Video erfährst du, warum LSD verboten wurde:

Oder zum Nachlesen:

Am 16. November 1938 versuchte Albert Hofmann, der bekannte Schweizer Chemiker, eine bestimmte Kreislauf-Stimulanz zu schaffen. Stattdessen synthetisiert er das heute weltweit bekannte Lysergsäurediethylamid (LSD). Die Substanz erregte zwar die Versuchstiere, aber war bei weitem nicht die von Hofmann erhoffte Kreislauf-stimulanz.

Hofmann legte das LSD zunächst beiseite, bis er fünf Jahre später noch einmal einen Blick darauf warf und versehentlich eine kleine Dosis durch die Fingerspitzen aufnahm und einen radikalen Bewusstseinswandel erlebte.

Die Jahre unmittelbar nach Hofmanns zufälliger Entdeckung werden oft als das „goldene Zeitalter“ der psychedelischen Forschung bezeichnet. Mehr als 40.000 Patienten wurden zwischen 1950 und 1965 LSD therapiebegleitend verabreicht und mehr als tausend wissenschaftliche Arbeiten wurden veröffentlicht.

Viele der frühen psychiatrischen Studien zu LSD würden zwar nicht den modernen methodischen Standards entsprechen, dennoch brachten sie vielversprechende Ergebnisse. In einer Studie nach der anderen zur Behandlung von Depressionen, Sucht, emotionalen und körperlichen Traumata und unheilbaren Krankheiten fanden die Forscher heraus, dass LSD sich in vielen Fällen als wirksam erwies, in denen andere Medikamente und die Therapie allein nicht wirksam waren.

Im Jahr 1960 begann Dr. Timothy Leary das Harvard Psilocybin Projekt, um die Auswirkungen von Psilocybin, einem Psychedelikum, das in Magic Mushrooms gefunden wird, zu untersuchen. Er wurde 1962 gefeuert, nachdem entdeckt wurde, dass er seinen Studenten Psychedelika verabreicht hatte.

In einer Zeit großer sozialer Unruhen entkam „Acid“ dem Labor und fand seinen Weg in unberechenbare Umgebungen, wie College-Campus und Rockkonzerte. Die große Hippie-Bewegung der 60er nahm ihren Lauf.

Die Jugendlichen sagten ihren Eltern, dass sie nicht mehr an die zentralen Institutionen glauben, die die amerikanische Gesellschaft untermauern und dass sie ganz sicher nicht in Vietnam kämpfen wollen.

LSD wurde 1966 in den USA verboten. Die Food and Drug Administration (FDA) stellte die gesamte Forschung ein und die psychedelische Therapie wurde in den Untergrund gezwungen.

Einige psychedelische Therapeuten versorgten ihre Patienten immer noch mit LSD und hielten illegale Praktiken aufrecht. Andere, wie Stanislav Grof, suchten nach alternativen Methoden, die das psychedelische Erlebnis herbeiführen konnten, wie z.B. holotropes Atmen oder Meditation.

Der Controlled Substances Act von 1970 erklärte, dass Psychedelika „keine derzeit akzeptierte medizinische Verwendung“ haben und stufte sie in die am strengsten geregelte Kategorie der kontrollierten Substanzen ein: Schedule 1 (hohes Missbrauchspotenzial, keine medizinische Verwendung und schwere Sicherheitsbedenken). Weitere Substanzen in dieser Klasse sind Betäubungsmittel wie Heroin, Marihuana und Kokain. Andere Stoffe wie Methamphetamin sind hingegen in der zweiten Kategorie.

Die sich daraus ergebenden Beschränkungen führten zu einem De-facto-Verbot ihrer Verwendung sowohl in Laboratorien als auch in klinischen Versuchen, wodurch der Haken an der Sache entsteht: Diese Medikamente sind verboten, weil sie keine akzeptierte medizinische Verwendung haben, aber die Forscher können ihr therapeutisches Potenzial nicht erforschen, weil sie verboten sind.

In den 1980er Jahren, als die Substanz MDMA immer populärer wurde, nahm auch der Freizeit- und psychotherapeutische Gebrauch anderer Psychedelika zu. 1986 wurde die Multidisziplinäre Vereinigung für Psychedelische Studien (MAPS) von Rick Doblin mit dem Ziel gegründet, das psychotherapeutische Potenzial von Psychopharmaka zu untersuchen. MAPS veranstaltet eine jährliche Konferenz, „Psychedelic Science in the 21st Century„. Mehr als 1.200 Personen nahmen 2010 an der Eröffnungsveranstaltung teil. Diese massive Beteiligung an einer Konferenz über weitgehend illegale Substanzen zeigte das enorm gestiegene Interesse an der psychedelischen Therapie.

Seitdem das Interesse an der psychedelisch-assistierten Therapie wieder erwacht ist, sind viele neue Forschungsorganisationen entstanden; vielleicht am bemerkenswertesten ist die Beckley Foundation, die mehrere bahnbrechende wissenschaftliche Studien über die Auswirkungen von LSD auf das Gehirn finanziert hat. Im Jahr 2019 gab Johns Hopkins die Eröffnung seines Center for Psychedelic and Consciousness Research bekannt, der ersten Forschungseinrichtung der USA, die sich mit psychedelischen Drogenstudien befasst.

FAQS

Set und Setting haben einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Erfahrung eines „Trips“ mit psychedelischen Drogen.

Set = Welches Mindset und welche Erwartungen hast du an die bevorstehende Erfahrung?
Setting = In welchem Umfeld wird die Erfahrung stattfinden?

Psychedelika sind dafür bekannt, dass sie das verstärken, was bereits in uns oder außerhalb von uns ist. Deshalb sind psychedelische Trips oft von Erfahrung zu Erfahrung so unterschiedlich. Gerade verglichen mit anderen Drogen ist es bei Psychedelika deshalb so wichtig, vor der Erfahrung das richtige Set und Setting sicherzustellen.

Wenn du mehr zum sicheren und verantwortungsvollen Gebraucht psychedelischer Substanzen wissen möchtest, besuche unsere Infoseite zu allen Psychedelika wie LSD, Pilzen und mehr.

Für diese Frage gibt es keine generelle Antwort, denn jeder Mensch und seine Bedürfnisse sind verschieden.

Wichtig zu wissen ist, dass eine einmalige psychedelische Erfahrung manchmal Monate oder gar Jahre braucht, bis sie richtig integriert ist. Auch wenn deine innere Stimme dir sagt, dass du dich an die nächste Erfahrung wagen kannst, solltest du dir einige Fragen immer wieder in Erinnerung rufen. Z.B. warum und mit welcher Motivation du an die Erfahrung herangehst? Hast du dir eine Intention gesetzt? Wie geht es dir gerade?

Der Konsum sollte keine Flucht aus dem Alltag darstellen und besonders bei einer negativen Gefühlslage vermieden werden. Indem wir uns die wichtigen Fragen zu Set, Setting, Dosierung und Motivation stellen, können wir bedenkliches Konsumverhalten vermeiden.

Allgemein gilt, dass Psychedelika zu keiner körperlichen Abhängigkeit führen. Wenn sie jedoch mit anderen Substanz gemischt werden, kann ein Konsum schnell zu unverantwortlichem Verhalten führen.

Wenn du mehr zum sicheren und verantwortungsvollen Gebrauch psychedelischer Substanzen wissen möchtest, besuche unsere Infoseite zu allen Psychedelika wie LSD, Pilzen und mehr.

Unter natürlichen Psychedelika versteht man alle in der Natur vorkommenden psychedelischen Substanzen.

Die wohl bekanntesten natürlichen Psychedelika sind wahrscheinlich die auf der ganzen Welt vorkommenden psilocybinhaltigen Pilze, auch Zauberpilze oder „Magic Mushrooms“ genannt. Daneben sind weitere psychedelische Verbindungen in zahlreichen Pflanzen (Salvia Divinorum), Kakteen (San Pedro/Peyote) oder auch Tieren (Bufo Alvarius) zu finden.

Viele indigene Kulturen benutzen diese „Naturwunder“ bereits seit Jahrtausenden für ihre religiösen oder spirituellen Rituale.

MYTHEN
ÜBER PSYCHEDELIKA

Bewusstseinsverändernde Substanzen werden bereits seit Jahrtausenden von Menschen
konsumiert. In Bezug auf den heutigen Gebrauch von Psychedelika ist vor allem das letzte
Jahrhundert von prägenden Ereignissen gekennzeichnet.

Die Assoziation von Psychedelika mit wilden Partys und Festivals ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Die Hippie-Bewegung der 60er Jahre hat diesen Mythos noch mehr verstärkt, doch Psychedelika sind weit mehr als nur Partydrogen. Sie bergen ein riesiges Potenzial für positive Lebensveränderungen. Jenseits des Partyrummels können sie tiefe Einsichten, emotionale Heilung und spirituelle Erkenntnisse bieten. Indem wir diese Substanzen also von ihrer oberflächlichen Verbindung mit Feiern befreien, öffnen wir uns für die vielen Möglichkeiten, die sie für unser persönliches Wachstum bereithalten.

Die Vorstellung, dass Psychedelika als Fluchtmittel aus der Realität genutzt werden, ist ein Missverständnis. Tatsächlich führen diese Substanzen sogar zu einer Intensivierung der Wahrnehmung und ermöglichen uns, die Realität in ihrer ganzen Tiefe zu erleben. Unser Gehirn verfügt über ein Filtersystem, das im normalen Alltag viele Eindrücke abschwächt. Psychedelika lockern dieses System, erweitern unser Bewusstsein und erlauben uns, die Realität noch tiefer zu erfassen. Anstatt eine Flucht zu sein, sind Psychedelika ein Werkzeug, um bewusster und achtsamer mit unserer Umwelt umzugehen.



Die Angst vor „Bad Trips“ ist sehr verbreitet. Bad Trips entstehen nur, wenn wir uns gegen unerwünschte Gefühle oder Gedanken wehren. Die Kontrolle über die Erfahrung liegt zum Großteil in unserer Fähigkeit, mit den Substanzen umzugehen. Tatsächlich können selbst vermeintlich negative Erfahrungen zu sehr positiven Veränderungen führen. Sie zwingen uns, uns mit unseren Ängsten und Blockaden auseinanderzusetzen, was zu tiefgreifendem persönlichem Wachstum führen kann. Durch angemessenes Set, Setting und Dosierung können wir die Wahrscheinlichkeit eines wirklichen Bad Trips stark minimieren.

Die Befürchtung, dass Psychedelika psychische Störungen verursachen könnten, ist weit verbreitet, aber wissenschaftliche Erkenntnisse widersprechen dieser Annahme. Studien haben gezeigt, dass es keine Verbindung zwischen dem Konsum von Psychedelika und schlechter mentaler Gesundheit gibt. Im Gegenteil, Psychedelika können dazu beitragen, den Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Die Vorstellung, dass man „hängen bleiben“ kann, beruht oft auf Fehlinformationen. Bei angemessener Verwendung können Psychedelika eine positive Rolle bei der Förderung der psychischen Gesundheit spielen.

 

 

Die Debatte darüber, ob Psychedelika eine lebensverändernde Rolle spielen oder ob persönliches Wachstum auch ohne sie erreicht werden kann, ist komplex. Psychedelika sind zweifellos mächtige Werkzeuge, die einzigartige Erfahrungen und Erkenntnisse ermöglichen können. Dennoch sollte ihre Rolle nicht als absolut betrachtet werden. Sie sind eine von vielen Möglichkeiten zur Selbsterforschung und Weiterentwicklung. Jeder Mensch ist unterschiedlich, und während einige durch Psychedelika transformative Erfahrungen machen, können andere ihre persönliche Entwicklung auf andere Weise erreichen. Es ist wichtig, offen für verschiedene Ansätze zur persönlichen Entwicklung zu sein und diejenigen Werkzeuge auszuwählen, die am besten zu den individuellen Bedürfnissen passen.

 

 

LITERATURANGABEN

[1] Nichols D. E. (2016). Psychedelics. Pharmacological reviews, 68(2), 264–355.[2] Vollenweider FX, Preller KH (2018). Neurobiologische Grundlagen der Wirkung von Psychedelika.
In: van Heyden M, Jungaberle H, Majic T (Hrsg.). Handbuch Psychoaktive Substanzen, 423–36.[3] Carhart-Harris, R. L., Roseman, L., Bolstridge et al. (2017). Psilocybin for treatment-resistant
depression: fMRI-measured brain mechanisms. Scientific reports, 7(1), 13187.[4] Krebs, T. S., & Johansen, P. Ø. (2013). Psychedelics and mental health: a population study.
PloS one, 8(8), e63972.