Psilocybin Retreat Guide

8. August 2021|Retreats|
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Psilocybin Retreat Guide – Finde Dein perfektes Retreat

Die Entscheidung, an einem psychedelischen Retreat teilzunehmen, kann sowohl aufregend als auch herausfordernd sein. Angesichts der vielen Auswahlmöglichkeiten von Psilocybin Retreats in Europa und der restlichen Welt, können die Optionen überwältigend erscheinen. Im folgenden Blog-Artikel findest Du alle fundierten Hintergrundinformationen, die Du brauchst, um Dich bei der Wahl eines geeigneten Retreats zu unterstützen – ob Du nun in nächster Zeit selbst an einem Psilocybin Retreat teilnimmst, oder Du Dich einfach ausführlich über psychedelische Retreats informieren möchtest.

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Was ist überhaupt ein Retreat?

Retreat, auf Englisch „Rückzug“, bedeutet genau das, sich zurückziehen aus seinem alltäglichen Trott und Zeit für sich selbst zu finden. Abstand zu gewinnen von den gängigen Problemen und neue Perspektiven zu erhalten. Retreats bieten die Möglichkeit, zu reflektieren und gesündere Lebensgewohnheiten zu erlernen. Sie konzentrieren sich zumeist auf eine Verbesserung der Gesundheit. Dabei gibt es viele verschiedene Arten von Retreats. Von Yoga über Breathwork oder mehrere Tage bis Wochen andauernde Meditationsretreats, wie z.B. die immer bekannter werdenden Vipassana-Retreats.

Und auch psychedelische Retreats, die sich durch das Einbinden einer oder mehrerer psychedelischer Erfahrungen innerhalb der Retreattage auszeichnen, rutschen auf der Beliebtheitsskala immer weiter nach oben. Vor allem das Angebot an den in diesem Artikel beschriebenen Psilocybin-Retreats (auch Pilzretreats oder Magic Mushroom Retreats genannt) steigt stetig. Der Fokus bei allen genannten Retreatarten liegt dabei meistens auf der Besinnung auf den Körper, die innere Wahrnehmung oder das Suchen/Finden seiner Selbst. Das Ergebnis und die Folge eines Retreats ist im besten Fall eine Verbesserung Deiner momentanen Lebenssituation und das Schaffen von Klarheit über den eigenen Weg. Sei es allein durch Stressreduzierung und Entspannung oder durch Einsichten in innere Abläufe, die Dir während eines Retreats bewusst werden und welche im stressigen Alltag oft übersehen oder übergangen werden.

Psychedelische Retreats bieten eine besondere Möglichkeit, um solch innere Einsichten zu erlangen, denn durch die Hilfe einer psychedelischen Substanz, wie Psilocybin, können Dinge aus dem Unterbewusstsein ans Tageslicht gebracht und besonders tiefgründige Erfahrungen ermöglicht werden. Auf einem Psilocybin Retreat geht es insbesondere um die innere Heilung und das Erkennen von nicht dienlichen Mustern oder Verhaltensweisen.

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Meistens folgen Retreats einem geregelten Tagesablauf, welcher den Teilnehmern empfohlen wird, sodass ein besonderer Gruppenzusammenhalt entstehen kann. Die Programmpunkte können dabei von Retreat zu Retreat stark variieren und reichen von wenig Programm mit viel freier Zeit für sich bis hin zu zehn Stunden gemeinsamen Meditieren. Häufig entstehen aus den gemeinsam verbrachten Tagen neue Kontakte und Freundschaften, da die Teilnehmer mit einem offenem Mindset, Lust auf Neues und dem Wunsch nach Veränderung auf einem Retreat erscheinen. Oberflächlichkeit ist dementsprechend fehl am Platz.    

Zur Geschichte von psychedelischen Retreats

Während Retreats mittlerweile ein wesentliches Heilmittel für das moderne Leben sind, ist der Akt des Rückzugs auf einem Retreat, um inneren Frieden zu finden, nicht neu. Genau wie wir heute, haben Männer und Frauen seit Jahrhunderten das Bedürfnis gezeigt, sich auf der Suche nach einem verbesserten Selbstgefühl zurückzuziehen. Psychedelika werden bereits seit Jahrtausenden als Mittel zur Veränderung des Bewusstseins und zur Erleichterung psychologischer Einsichten wegweisend eingesetzt. Auch Psilocybin hat eine uralte Geschichte der medizinischen Verwendung[1]. Zwar ist der Begriff „Retreat“ in dem Sinne erst in neuerer Zeit entstanden, dennoch können durchaus Vergleiche zu den sehr ursprünglichen zeremoniellen Praktiken gezogen werden. Zauberpilze, wie auch viele andere Psychedelika, wurden in vielen Kulturen für religiöse und heilende Zwecke eingesetzt. Archäologische Funde aus Mittelamerika weisen auf die Verwendung von magischen Pilzen vor 3500 Jahren hin[2]. Andere Quellen sprechen gar von einem Gebrauch der Pilze vom Homo Sapiens vor über 10.000 Jahren[3]. Sie werden auch als Entheogene bezeichnet, da sie zur Förderung der Mystik und der Kommunikation mit göttlichen Kräften eingesetzt wurden und in vielen Teilen der Erde auch heute noch werden.

In jüngster Zeit erfahren die Zauberpilze mit dem in ihnen enthaltenen psychoaktiven Stoff Psilocybin eine Renaissance. Nachdem sie in den 1970er Jahren in den Verruf geraten waren, erleben wir heute aufgrund vielversprechender Forschungsergebnisse ein wieder auflebendes Interesse an Psychedelika. Die Vorteile und der Nutzen dieser Substanzen zeigten sich bereits in mehreren Studien[4]. Durch die stetige Wiederbelebung der psychedelischen Forschung am Menschen wächst zum einen das Interesse an neuen Therapieformen hinsichtlich mentaler Störungen, zum anderen steigt die Nachfrage an der Verwendung von Psilocybin auch von denjenigen ohne besondere mentale Schwierigkeiten. Menschen, die sich persönlich weiterentwickeln wollen oder ihr Bewusstsein erforschen möchten sind auf der Suche nach Möglichkeiten, um Psychedelika auch außerhalb eines therapeutischen Settings für sich zu nutzen.

Genau hier kommen Psilocybin Retreats ins Spiel, denn sie bieten den vertrauensvollen Rahmen, der für eine nötige Sicherheit sorgt und möglichen psychologischen Risiken vorbeugt.

Psilocybin Retreats heute – Was Dich erwartet

Setting & Co

Die Zeiten, in denen Zauberpilze lediglich als witzige Party- oder Festivaldroge konsumiert werden und sie mit schrägen Waldgestalten in Verbindung gebracht werden, sind definitiv vorbei. Viel mehr hört man im Zusammenhang mit ihnen heutzutage von einer visionären, lebensbejahenden Gruppe von Menschen, denen die Entwicklung ihrer Persönlichkeit am Herzen liegt und die sich, auf der Suche nach innerer Fülle, auf neue Wege begibt.

Ein Psilocybin- oder Pilzretreat bietet hierfür eine ausgezeichnete Option, besonders für diejenigen, die sich danach sehnen, stressige Routinen hinter sich zu lassen und intensiv nach innen zu gehen. Da es vor allem die etwas höher dosierten Einnahmen einer psychedelischen Substanz wie Psilocybin sind, die zu tiefgreifenden und nachhaltigen Erlebnissen führen, ist ein sicheres Set und Setting von großer Bedeutung. Dieses wird in den heute angebotenen Psilocybin Retreats, sofern sie von erfahrenen Guides bzw. Tripsittern begleitet werden, geboten. Sie bilden den sicheren und legalen Rahmen, mit dem eine nachhaltige Erfahrung erreicht werden kann und Du Erkenntnisse über Dich, Deine Lebenssituation sowie die Verbesserung von dieser machen kannst.


Die Dauer eines Pilzretreats variiert von Anbieter zu Anbieter. Üblich sind jedoch zwei bis drei Tage, in denen eine psychedelische Zeremonie integriert ist und auf welche sich mit einem gemeinsamen Programm vorbereitet sowie auch nachbereitet wird. Meditationen, Entspannungsübungen, Yoga, Gesprächsrunden und ruhige, gemeinsame Abenden sind oft ein fester Bestandteil, die genauen Programmpunkte jedoch von Veranstalter zu Veranstalter verschieden. Die Kombination von Achtsamkeitstraining und psychedelisch unterstützter Intervention ist laut einer neueren Studie von besonderem Vorteil, da sie positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit zeigt[5].

Die Dosis der eingenommenen Substanz wird im Vorfeld der Zeremonie meist individuell abgesprochen, wobei es einen Richtwert gibt, bei dem eine profunde Erfahrung üblicherweise gegeben ist. Noch intensivere Erfahrungen bieten Retreats, bei denen mehrere Psilocybin-Erfahrungen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen angeboten werden.

Der eigentliche Trip

Was Dich in der Zeit während Deiner ganz eigenen psychedelischen Reise erwartet ist so individuell, dass ein Blog-Beitrag dies nicht halbwegs beschreiben kann. Von veränderter Wahrnehmung über Halluzinationen, Gefühlen der Verbundenheit, spirituelle Erfahrungen, Auflösung des Selbst oder auch vollkommen anderen Empfindungen, kann alles dabei sein. Ein Trip dauert dabei ca. 4-6 Stunden. Das Bewusstwerden über bestimmte Dinge und die Art, wie die Substanz in der Lage ist, Dir etwas aufzuzeigen, geschieht häufig in einer Weise, die in Worten nicht zu beschreiben ist. Teilnehmer von Psilocybin-Retreats berichten nicht selten über beeindruckende Erkenntnisse, die ihnen halfen ungelöste Traumata zu heilen, begrenzende Glaubenssätze abzulegen, spirituell zu wachsen, ihre Produktivität zu steigern, Sinn und Bedeutung im Leben zu finden u.v.m. Dennoch soll hier auch betont werden, dass ein Psilocybin-Retreat keine Wunderkur ist, die alle Probleme in Luft auflöst. Es gehört stets eine gewisse Arbeit, ein starker Wille sowie Disziplin dazu, die besonders in den auf das Retreat folgenden Wochen darüber entscheiden, inwiefern die Erfahrung eine nachhaltige Wirkung für Dich haben wird (siehe: Nachbereitung und Integration).

Die Tiefe und Stärke einer Psilocybin-Erfahrung kann sich manchmal überwältigend und herausfordernd anfühlen und das Auftreten negativer Gefühle ist nicht ausgeschlossen. Auch Angst- und Panikgefühle können durchaus vorkommen. Umso beruhigender ist es, wenn Du erfahrene Guides an Deiner Seite weißt, die Dir in einer überfordernden Situation zur Seite stehen und im Falle eines Falles mit der richtigen Handlung und als helfende Hand reagieren.

Psilocybin und Psilocin 

Diese beiden Stoffe kommen natürlicherweise in Zauberpilzen sowie auch den Zaubertrüffeln vor und sind für die psychoaktive Wirkung hauptverantwortlich. Die Wirkstoffe sind nach der Pilzgattung Psilocybe benannt. Einer der bekanntesten Zauberpilze ist der Psilocybe Mexicana, welcher auch die magischen Trüffel hervorbringt, die sich im Gegensatz zu Pilzen unter der Erde ausbilden. Auf einem Psilocybin Retreat erfolgt der Konsum in der Regel in Form von entweder Pilzen oder Trüffeln, wobei sich die eigentliche Wirkung von beiden nicht merklich voneinander unterscheidet.


Der Stoff Psilocybin ist seit ungefähr 60 Jahren bekannt. Im Jahr 1958 gelang es dem Schweizer Chemiker Albert Hofmann, der zuvor bekannterweise bereits das LSD entdeckt hatte, ihn zu isolieren und seine chemische Struktur aufzuklären[6]. Die halluzinogene Wirkung geht im Falle des Rausches jedoch hauptsächlich von Psilocin aus, denn Psilocybin wird nach oraler Einnahme vom Körper rasch in Psilocin umgewandelt.

Beide Stoffe weisen eine große Ähnlichkeit zu unserem körpereigenen Botenstoff Serotonin auf und binden an dieselben Rezeptoren. Für die halluzinogene Wirkung ist hauptsächlich die Aktivierung der Rezeptoren vom Typ 2A verantwortlich, die je nach Dosis tiefgreifende Bewusstseinsveränderungen hervorrufen kann[7]. Man geht davon aus, dass Psilocybin und Psilocin sowie auch weitere psychedelische Substanzen eine hemmende Wirkung auf das Gehirn haben und eine geringere Aktivität und geringere Durchblutung bestimmter Hirnregionen zur Folge haben. Dadurch wird die Filterfunktion, die uns in unserem normalen Alltagsbewusstsein gewisse Dinge erleichtert, herabgesetzt. Sobald dieser Filter also geschwächt ist, können wir Sinneseindrücke verstärkt wahrnehmen und deutlich mehr Informationen in das Bewusstsein gelangen.

Wie neuere Forschungen heraus fanden, kann eine Aktivierung von Serotoninrezeptoren, wie sie u.a. durch Zauberpilze ausgelöst wird, tiefgreifende und lang anhaltende Auswirkungen auf die Gehirnfunktion haben kann. Eine positive Veränderung kann bereits nach einer einzigen Dosis stattfinden und über Wochen oder Monate bestehen[8]. Einige namhaften Forschungseinrichtungen wie die Johns Hopkins University, das Imperial College London oder auch die Charité in Berlin führen derzeit Forschungen an den Wirkstoffen Psilocybin und Psilocin durch und zeigen bereits wissenschaftlich fundierte vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich des Nutzen dieser aus der Natur stammenden Psychedelika[9].

Schau auch mal bei unseren Artikeln für Pilze und Trüffel vorbei, wenn du noch mehr wissen möchtest.

Bist Du für ein Psilocybin Retreat geeignet?

Psychedelisch ja oder nein?

Bevor Du Dich für ein Retreat-Zentrum entscheidest, ist es zunächst wichtig zu klären, ob ein psychedelisches Retreat für Dich in Frage kommt und wenn ja, welche Substanz die richtige für Dich ist. Es gibt viele Psychedelika, aus denen man wählen kann, und eine Fülle von Retreat-Typen rund um den Globus. Obwohl es viele Gemeinsamkeiten zwischen den psychedelischen Substanzen gibt, bietet jede Substanz eine qualitativ unterschiedliche Erfahrung. Übliche Substanzen, die bei einem psychedelischen Retreat eingenommen werden, sind Psilocybin, Ayahuasca, Meskalin oder Ibogain. Auf den Seiten von Set&Setting werden die unterschiedlichen Wirkungen dieser Substanzen genauer beschrieben.

Psilocybin und Psilocin bieten einen guten Ausgangspunkt für eine psychedelische Reise, da sie weniger intensiv und herausfordernd sind als z.B. Ayahuasca, aber dennoch das Potenzial für eine transformative Erfahrung bieten. Ein Psilocybin Retreat eignet sich sowohl für Neulinge, die einen sicheren Ort für den Beginn ihrer Reise suchen oder erfahrene Psilocybin-Konsumenten, die sich an eine größere Dosis heranwagen möchten, als sie es gewohnt sind.

Cons

Eine Psilocybin-Erfahrung ist jedoch nicht für jeden geeignet und nicht zu verwechseln mit einem spaßigen Drogentrip, den man kurzfristig irgendwo in seinen Tagesablauf reinschiebt. Eine Retreat Teilnahme sollte wohl Bedacht sein und mit einer entsprechenden Vorbereitung einhergehen. Da die Substanz durchaus Einfluss auf bestimmte Hirnstrukturen nehmen kann, empfehlen Veranstalter meist ein Mindestalter von 21 Jahren. Bei einer bestehenden Psychose oder anderen kontraindikativen psychischen Problemen ist eine Teilnahme aufgrund nicht auszuschließender Risiken ebenfalls nicht zu empfehlen. Retreatzentren haben dabei jeweils ihre eigenen Vorgaben und Teilnahmebedingungen, die erfüllt werden müssen und im Vorhinein abgefragt werden.

And Pros

Die Gründe, warum sich immer mehr Menschen für die Teilnahme an einem Pilzretreat entscheiden sind vielfältig. Hierzu gehören u.a. ein besseres Verständnis für sich selbst zu erlangen, vergangene Probleme zu lösen, Stimmungsprobleme zu bewältigen und/oder einen Mangel an Orientierung im Leben zu beheben. Psychedelische Retreat-Besucher wollen eine Gelegenheit, das geistige Durcheinander des täglichen Lebens zu entrümpeln.

Wenn Dich schon länger das Gefühl begleitet, dass es mehr im Leben geben muss als das hier, wenn Du einen tieferen Sinn in Deinem Leben suchst oder Du Deine Lebensqualität verbessern möchtest? Wenn Du denkst, dass Psychedelika das Tor zu einer neuen Ebene sein könnten und wenn Du alle Grundvoraussetzungen für Dich geklärt hast, dann sind dies gute Indizien dafür, dass eine geführte Psilocybin-Zeremonie das Richtige für Dich sein kann.

Als weitere Hilfe zur Einschätzung, ob eine psychedelische Reise für Dich geeignet ist, kannst Du Dir die Fragen in diesem Quiz beantworten.

Was ist bei der Auswahl eines Psilocybin-Retreats zu beachten?

Vertraue Deiner Intuition

Der wichtigste Faktor bei der Suche nach dem passenden Psilocybin Retreat ist Deine Sicherheit. Und zwar sowohl in Bezug auf die Substanz, als auch auf die Betreuung, die Du während des Retreats erhältst. Gerade bei psychedelischen Retreats ist die richtige Auswahl eines zu Dir passendes Retreats besonders wichtig, da die Erfahrung umso tiefgreifender wird, je leichter Du dich in einen offenen und verletzlichen Zustand begeben kannst. Der beste Weg, um ein geeignetes Psilocybin Retreat zu finden ist dabei das Vertrauen in Deine eigene Intuition. Bei welchem Guide/Tripsitter hast Du ein gutes Gefühl? Welche Anbieterseiten der Pilz Retreats sehen vertrauensvoll aus und sprechen Dich besonders an?

Die richtigen Guides

Solltest Du keine hinreichenden Informationen über die jeweiligen Veranstalter finden, empfehlen wir Dir ein Videotelefonat zu organisieren, sodass Du einschätzen kannst, mit wem Du es zu tun hast. Fragen, die Dir helfen können, für Dich passenden Guides zu finden, sind folgende: Haben sie die hinreichende Erfahrung und wirken authentisch und professionell? Sind sie vertrauenswürdig? Sind sie selbst mit sich im Reinen und echt, hören sie voll und ganz zu und müssen nichts beweisen? Strahlen sie Dankbarkeit, Sanftheit, Mitgefühl und Liebe aus? Sind bereits Referenzen von früheren Retreatteilnehmern vorhanden und kann man sie eventuell nachverfolgen? Das Finden eines richtigen Guides ist mitunter richtunggebend für eine erfolgreiche und positive psychedelische Erfahrung, denn nur wenn Du Dich auch wohlfühlst, kannst Du während der Psilocybin-Erfahrung  loslassen, Dich fallen lassen und hingeben. Besonders wenn Du eine intensive Erfahrung erlebst, bei der Du durch schwierige Situationen durchgehst oder tief im Unterbewusstsein sitzende Dinge an die Oberfläche kommen, sind qualifizierte Guides, die dich sicher begleiten, von unschätzbarem Wert. Für eine nachhaltige Erfahrung und um es nochmal zu betonen ist die Wahl der betreuenden Guides/Tripsitter ein entscheidender Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte. 

Umfangreiche Betreuung

Ein weiterer Punkt, der ein Psilocybin Retreat abrundet, ist neben vertrauensvoller Betreuung während der Erfahrung, die Begleitung sowohl vor als auch nach dem Retreat. Sofern das Retreat auch für “Psychedelika-Neulinge“ angeboten wird, sollte ein Vorbereitungskurs im Paket mit inbegriffen sein. Dabei können bereits grundlegende Punkte, wie z.B. das Setzen einer Intention und Meditationsübungen, abgedeckt werden. Genauso wichtig ist es, sich zu erkundigen, ob es nach dem Retreat Möglichkeiten gibt, um mit den Veranstaltern während der Nachbereitung der Erfahrung in Kontakt treten zu können.

Äußere Faktoren

Nicht zuletzt spielt auch die Anzahl der Teilnehmer eine Rolle und wie viele Tripsitter auf je eine zu betreuende Person kommen. Je nach Erfahrung der jeweiligen Guides kann die Anzahl sehr variieren und eine Pauschalisierung ist hierbei schwierig. Auch hier solltest Du auf Deine Intuition vertrauen. Wenn Du das Gefühl hast, eine kleinere Gruppe könnte für Dich von Vorteil ist, dann traue diesem Gefühl und erkundige Dich frühzeitig nach der Gruppengröße und der Anzahl der Guides. Teilweise gibt es bereits Psilocybin Retreats, die speziell für Frauen angeboten werden. Falls Dich das anspricht, findest Du im Internet weitere Informationen.

Da Psilocybin in den meisten Ländern illegal ist, solltest Du darauf achten, ob der Veranstalter das Retreat unter völlig legalen Voraussetzungen anbietet. In Deutschland darf Psilocybin in diesem Rahmen z.B. nicht verwendet werden (siehe: Legalität).

Die Vorbereitung auf ein psychedelisches Retreat

Inneres Set

Neben Set, Setting und bereits genannten Faktoren ist auch die Vorbereitung im individuell abgestimmten Rahmen essenziell für Deine nachhaltige Reise. Dabei ist zum einen entscheidend, Dir bereits im Vorhinein ein geeignetes Set (Mindset) für die psychedelische Erfahrung aufzubauen. Zum anderen brauchst Du ein besonderes Vertrauen, sodass einem Loslassen während der Reise nichts mehr im Weg steht. Im Mittelpunkt der Vorbereitung steht außerdem das Finden und Setzen einer geeigneten Intention, d.h. die Frage, warum Du diese Reise überhaupt antreten möchtest und was Deine Absicht dahinter ist. Was möchtest Du erreichen? Die Intention dient Dir während der Reise als Anker, der Dir bei Deiner Orientierung hilft. Um eine geeignete Intention zu finden, solltest Du Dich in den Wochen vor dem Retreat verstärkt selbst reflektieren, Dir persönliche Fragen stellen, diese ggf. auch aufschreiben und mit Vertrauenspersonen darüber sprechen. Wichtig ist, dass Du Deine Intention nicht an Erwartungen knüpfst, denn gewünschte Vorstellungen oder Ereignisse treffen meist dann nicht ein, wenn sie zu sehr erhofft werden und führen daraufhin zu Enttäuschungen. Besser ist es, Raum zu lassen und offen zu sein, für alles, was sich Dir zeigen wird.

Dein Mindset kannst Du sehr gut mit Meditationsübungen vorbereiten. Damit öffnest Du Dich automatisch und lernst, Gedankengänge zu beobachten und weiterziehen zu lassen, was Dir während der Erfahrung u.a. dabei helfen kann Dich nicht in sogenannten Gedanken-Loops zu verstricken. Es wird empfohlen spätestens zwei Wochen vorher eine Meditationspraxis in den Alltag zu integrieren. 

Äußeres Setting

Kurz vor dem Retreat kannst Du Dich außerdem einem Medien- und Smartphone-Detox unterziehen, um Dich somit bewusster ganz auf Dich selbst konzentrieren zu können. 

Oft liest man hinsichtlich der Vorbereitung von bestimmten Diäten, die eine positive Erfahrung unterstützen können. Dies ist ist allerdings häufiger bei den stärkeren Psychedelika der Fall und wird nicht von jedem Veranstalter als unbedingt notwendig angesehen. Je nachdem wie lang Dein Psilocybin Retreat andauert, ist es jedoch hilfreich, Dich im Vorfeld an die Ernährungsform der Retreattage anzupassen, sodass keine Entzugserscheinungen von z.B. Koffein oder zuckerhaltigen Lebensmitteln auftreten.

Packliste für Dein Psilocybin-Retreat

Wahrscheinlich wirst Du von Deinem Veranstalter vor der Anreise eine eigens auf das Retreat zugeschnittene Packliste bekommen. Die folgende Liste dient Dir jedoch als Anhaltspunkt und folgende Sachen sollten nicht fehlen:

Kleidung: Im Vordergrund bei jeglichen Retreats und so auch bei einem Psilocybin Retreat steht, dass Du Dich wohlfühlst. Deine Kleidung solltest Du also dementsprechend auswählen. Für die psychedelische Zeremonie ist es besonders wichtig, dass Du dich frei bewegen kannst und die Kleidung nirgendwo einschneidet oder Dich behindert. Da Dein Körper während einer Zeremonie durchaus Temperaturschwankungen ausgesetzt sein kann, empfiehlt es sich, schnell an- oder auszuziehende Kleidung zu tragen.

Je nach Programm des Retreats und ob Yoga oder Meditationen auf dem Plan stehen, sind bequeme Sportsachen einzupacken.   


Schlafmaske: Sie dient dazu äußere Ablenkungen während der psychedelischen Erfahrung weitestgehend zu vermeiden, sodass Du tief in Dein Innerstes reisen kannst. Sie sollte möglichst bequem sein, damit sie während mehrerer Stunden getragen werden kann.

Gehörschutz: Falls Du während der Zeremonie das Bedürfnis haben solltest, vollkommen für Dich zu sein und von anderen Geräuschen bzw. eventuell abgespielter Musik nicht gestört werden willst, empfiehlt es sich, Ohropax zu verwenden.

Tagebuch & Stift: Um Erinnerungen während Deiner Reise festzuhalten und um sie auch im Nachhinein für Deine Integration nutzen zu können, kannst Du Dir Notizen machen und Gedanken, Gefühle, Erkenntnisse und Eindrücke schriftlich konservieren.

Persönliche Gegenstände: Falls Du Dir für das Retreat eine besondere Intention gesetzt hast oder Du über eine bestimmte Sache nachdenken möchtest, können Gegenstände wie Fotos oder Glücksbringer dich an diese erinnern und einen Zugang zu ihr schaffen.

Nachbereitung und Integration

Was es bedeutet

Zauberpilze heißen zwar Zauberpilze, sind aber dennoch kein magisches Allheilmittel, das uns bei einmaliger Einnahme wie von Zauberhand von allen Problemen befreit. Nichtsdestotrotz sind sie ein wertvolles Werkzeug, das uns die Natur geschenkt hat und welches wir mit richtigem Umgang als einen großen Beschleuniger für unsere persönliche Entwicklung nutzen können und uns im besten Fall zu einer verbesserten Lebensweise und Selbsterkenntnis verhilft. Die Nachbereitung oder auch “psychedelische Integration” wird gerne als der essentiellste Teil bzw. Schlüsselkomponente der psychedelischen Heilung gesehen, denn um einen größtmöglichen Nutzen aus den Pilzen/Trüffeln zu ziehen, müssen die auf der Reise erhaltenen Erkenntnisse und Erlebnisse in den persönlichen Alltag überführt werden. Die Nachbereitung beinhaltet das Aufarbeiten der Erfahrungen, das Verarbeiten der Erkenntnisse und das Ergreifen praktischer Schritte, um diese Erkenntnisse in positive Veränderungen umzusetzen. Klappt dies nicht, kann sich jede noch so tiefgreifende Erfahrung schnell als ein einmaliges Erlebnis ohne positiven Effekt herausstellen.

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Konkrete Schritte

Für ein gutes Gelingen und bestmögliche Integration ist es wichtig, dass du bewusst über die psychedelische Erfahrung und dessen Bedeutung für Dich persönlich nachdenkst. Es geht darum zu erforschen, wie die Erkenntnisse in konkrete und realisierbare Schritte im Alltag umgesetzt werden können. Damit Einsichten nicht sofort verblassen, ist es hilfreich so viel wie möglich der Erinnerungen aufzuschreiben. Das geht am besten kurz nach der Erfahrung, wo Du noch sämtliche Details im Kopf hast, die festgehalten werden sollten. Häufig sind es genau diese kleinen Details, die Dir in bestimmten Situation die Augen öffnen können und Dir plötzlich Dinge klar werden, mit denen Du nicht gerechnet hättest. Auch das Reden über die Reise mit so vielen Personen wie möglich und das so oft wie möglich dient Dir zur Konservierung der Einsichten. Genauso wie das regelmäßige wieder Einfühlen in die Erfahrung eine gute Möglichkeit bietet die neu gewonnen neuronalen Verknüpfungen immer wieder zu bedienen und zu stärken. Hierbei kann Dir z.B. Musik helfen, die während der Reise gespielt wurde und die im Nachhinein gehört wieder in die Situation zurückführen kann. 

Gerade weil die Integration so bedeutsam ist, solltest Du Dir ein Retreat suchen, bei dem Du in den auf das Retreat folgenden Wochen die Möglichkeit hast weiterführende Gespräche zu führen und Du vertrauensvolle Guides an der Seite hast, die Dich auch in dieser Phase begleiten.

Legalität 

Die Rechtslage im Umgang mit Psilocybin und Psilocin variiert weltweit. Häufig ist es schwierig genau zu durchschauen, wer, wo und wie mit diesen Substanzen umgegangen werden darf, da sowohl zwischen Besitz, Verkauf, Transport und Anbau ein Unterschied gemacht wird, als auch zwischen Pilzen und Trüffeln. Ein weiterer Unterschied besteht zwischen gänzlich legalisiert oder nur entkriminalisiert und der Status sollte bei jeglichem Umgang mit diesen Substanzen im entsprechenden Land überprüft werden.

Fest steht, dass die Substanzen Psilocybin und Psilocin in Deutschland laut Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verboten sind. Ein Psilocybin Retreat darf demzufolge hierzulande nicht stattfinden. Nichtsdestotrotz gibt es mittlerweile auch einige deutsche Veranstalter, die in den Niederlanden vollkommen legale psychedelische Retreats anbieten, denn dort sind psilocybinhaltige Trüffel als Genussmittel deklariert und gelten für Erwachsene als voll verkehrsfähig. Neben den Niederlanden findet man psychedelische Retreats häufig in Jamaika und Mexiko, da auch dort ein lockereres Gesetz gilt.

Wo finde ich passende Psilocybin Retreats?

Gerade weil die Einnahme psychedelischer Drogen in vielen Ländern der Welt immer noch illegal ist, ist es wichtig, dass Du Dich diesbezüglich sorgfältig über Veranstalter bzw. Retreatzentren informierst, bevor Du die psychedelische Reise antrittst.

Im folgenden findest Du eine Auswahl an Anbietern, die eine legale und sichere Psilocybin-Erfahrung ermöglichen.

Niederlande

Costa Rica

Jamaica

Mexico

Quellen

Um Dich weitergehend zu informieren, findest Du hier eine kleine Auswahl an Literatur über magische Pilze sowie psychedelische Erfahrungen. Auch auf den jeweiligen Retreatseiten sind meistens weiterführende Links oder vertiefende Informationen zu finden.

  • Pollan, Michael: How to change your mind. What the New Science of Psychedelics Teaches Us About Consciousness, Dying, Addiction, Depression, and Transcendence
  • Lechter, Andy: Shroom: A Cultural History of the Magic Mushroom
  • Stamets, Paul: Psilocybin Mushrooms of the World: An Identification Guide
  • Gartz, Jochen: Psilocybin: Ein Pilzwirkstoff mit Zukunft
  • Bray, Richard: Medicinal Mushrooms: A Practical Guide to Healing Mushrooms
  • Metzner, Ralph; Alpert, Richard; Leary, Timothy:The Psychedelic Experience: A Manual Based on the Tibetan Book of the Dead
  • Westrum, Ryan; Dufrechou, Jay: The Psychedelics Integration Handbook

[1] Carhart-Harris, R. L., & Goodwin, G. M. (2017). The Therapeutic Potential of Psychedelic Drugs: Past, Present, and Future. Neuropsychopharmacology: official publication of the American College of Neuropsychopharmacology, 42(11), 2105–2113. https://doi.org/10.1038/npp.2017.84

[2] F.J. Carod-Artal (2015-01-01). „Hallucinogenic drugs in pre-Columbian Mesoamerican cultures“. Neurología (English Edition). 30 (1): 42–49. doi:10.1016/j.nrleng.2011.07.010

[3] Samorini, G. (2009). The oldest representations of hallucinogenic mushrooms in the world. INTEGRATION. Journal of Mind-moving Plants and Culture, 2/3. Retrieved from Artepreistorica.com

[4] Carhart-Harris, R. L., & Goodwin, G. M. (2017). The Therapeutic Potential of Psychedelic Drugs: Past, Present, and Future. Neuropsychopharmacology : official publication of the American College of Neuropsychopharmacology, 42(11), 2105–2113. https://doi.org/10.1038/npp.2017.84

[5] Smigielski, L., Kometer, M., Scheidegger, M., Krähenmann, R., Huber, T., & Vollenweider, F. X. (2019). Characterization and prediction of acute and sustained response to psychedelic psilocybin in a mindfulness group retreat. Scientific reports, 9(1), 14914. https://doi.org/10.1038/s41598-019-50612-3

[6] Weiß, M. (2017). Von der Entzauberung magischer Pilze. Jenaer Naturstoff- und Pilzforscher rekonstruierten erstmals die Biosynthese bewusstseinserweiternder Substanzen aus Pilzen. Retrieved from https://www.leibniz-hki.de/de/press-details/von-der-entzauberung-magischer-pilze.html

[7] Heuschkel, K., & Kuypers, K. (2020). Depression, Mindfulness, and Psilocybin: Possible Complementary Effects of Mindfulness Meditation and Psilocybin in the Treatment of Depression. A Review. Frontiers in psychiatry, 11, 224. https://doi.org/10.3389/fpsyt.2020.00224

[8] Nutt D. (2019). Psychedelic drugs – a new era in psychiatry? Dialogues in clinical neuroscience, 21(2), 139–147. https://doi.org/10.31887/DCNS.2019.21.2/dnutt

[9] Lowe, H., Toyang, N., Steele, B., Valentine, H., Grant, J., Ali, A., Ngwa, W., & Gordon, L. (2021). The Therapeutic Potential of Psilocybin. Molecules (Basel, Switzerland), 26(10), 2948. https://doi.org/10.3390/molecules26102948

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